Zeitstrahl
1908
Zum Verhältnis von Partei und Genossenschaften
Auf einer Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins im Schmidtschen Lokal spricht der Charlottenburger Stadtverordnete Dr. Bruno Borchardt zum Thema „Partei und Genossenschaft“. In: Vorwärts.
Auswertung des Hamburger Gewerkschaftskongresses
In den Schmidtschen “Deutschen Festsälen” veranstaltet das Gewerkschaftskartell eine Versammlung zur Auswertung des 6. Gewerkschaftskongresses in Hamburg. Es spricht der Gewerkschaftssekretär Adolf Ritter aus Berlin. In: Vorwärts.
Sommerfest des Arbeiter-Radfahrervereins
In Singers Volksgarten findet das Sommerfest des Arbeiter-Radfahrervereins statt. In: Vorwärts.
Stiftungsfest des Arbeiter-Theater Bundes
In den “Deutschen Festsälen” findet das Stiftungsfest, d.h., die Gründung des Arbeiter-Theater Bundes Deutschlands statt. In: Vorwärts.
Kurt Rosenfeld zur Auswertung der Landtagswahl
Wahlvereinsversammlung in den “Deutschen Festsälen” mit Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld zur Auswertung der Landtagswahl. In: Vorwärts.
Friseurboykott war erfolgreich
Die Gewerkschaften von Nowawes vermelden den Erfolg des Friseurboykotts. Die Friseurinnung lässt es zu, dass Gehilfen sich gewerkschaftlich organisieren können. In: Vorwärts.
Sozialdemokratische Wahlveranstaltung im Volksgarten
In Singers Volksgarten findet eine Veranstaltung zur Landtagswahl mit Karl Gehrmann, Max Schütte und Albert Störmer statt. In: Vorwärts.
Konsumbewegung fasst noch nicht Tritt
Der Konsumverein beklagt die ungenügende Unterstützung durch die Nowaweser Arbeiterschaft. Trotz Mitgliederzuwachs ist der Umsatz leicht zurückgegangen. In: Vorwärts.
Boykottaufruf gegen Friseure wegen Gewerkschaftsfeindlichkeit
Alle Gewerkschaftsvorstände von Nowawes rufen gemeinsam zum Boykott der Friseure Schulz, Lüscher, Wache, Krüger und Gerres auf, da diese die Organisation ihrer Mitarbeiter in der Gewerkschaft verhindern. In: Vorwärts.
Rechtsberatung für Arbeiter durch das Gewerkschaftskartell
Das Gewerkschaftskartell führt jeden 1. und 3. Dienstag im Monat eine Rechtsberatung in Arbeits- und Versicherungsangelegenheiten im Lokal von Karl Gruhl in der Priesterstr. durch. In: Vorwärts.
900 Häuser an die Kanalisation angeschlossen
900 Häuser sind in Nowawes an die Kanalisation angeschlossen; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 16
Gegen die Ausgrenzung der Sozialdemokratie im Reich
Auf einer Versammlung des Wahlvereins spricht der Reichstagsabgeordnete Adolf Albrecht aus Aschersleben zu den Folgen der bürgerlichen Blockpolitik. In: Vorwärts.
Demonstration gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht
Demonstration von 1000 Personen in Nowawes als Protest gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht; In: Geschichte der Arbeiterbewegung im Reichstagswahlkreis Karl Liebknechts 1871-1917, Teil 2, von Otto Rückert, S. 149
Wahlrechtskampf in Preußen
Auf einer Volksversammlung bei Singer spricht der Berliner Stadtverordnete Franz Kotzke vom Textilarbeiterverband zu „Wahlrechtskampf in Preußen“ vor 800 Besuchern. In: Vorwärts.
1907
Wahl des Arbeiterausschusses in der Lokfabrik
Bei der Wahl des Arbeiterausschusses in der O&K-Lokfabrik erhielten die Freien Gewerkschaften 737 Stimmen und die Hirsch-Dunckerschen 215 Stimmen. In: Vorwärts.
Gewerkschafter in den Konsumverein!
Der Nowaweser Konsumverein hat 724 Mitglieder. Es wird beklagt, dass von 2532 gewerkschaftlich organisierten Arbeitern nur 588 Mitglied des Konsums sind. In: Vorwärts.
Volksversammlung zum Wahlrechtskampf
Auf einer öffentlichen Volksversammlung bei Schmidt in den “Deutsche Festsälen” spricht vor 700 Besuchern der Hessische Reichstagsabgeordnete Dr. Eduard David zum Wahlrechtskampf. In: Vorwärts.
Vorwärts-Redakteure bei Nowaweser Maifeiern
Zur Maifeier im Singerschen Volksgarten versammelten sich 1000 Besucher, wo der Setzer und Korrektor des „Vorwärts“ Albrecht Fülle und 500 Besucher in den „Deutschen Festsälen“, wo der Redakteur beim „Vorwärts“ Hans Weber sprach. In: Vorwärts.
Nowaweser Gemeindeschule 1 eröffnet
Die neue Gemeindeschule 1 in der Priesterstr. (heuteKarl-Liebknecht-Str.: Bruno-H.-Bürgel-Schule) wird eröffnet. 1922 wird sie auf Initiative der linken Mehrheit in der Gemeindevertretung Nowawes (USPD, SPD, KPD) zur ersten weltlichen Sammelschule in der Provinz Brandenburg außerhalb Berlins.
Nowawes und Neuendorf unter dem neuen Namen “Nowawes” rechtlich vereint
Die Vereinigung von Nowawes und Neuendorf wird rechtlich unter dem neuen Gemeindenamen Nowawes vollzogen. In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 15
Klare Sprache der sozialdemokratischen Agitation gefordert
Auf der Wahlvereinsversammlung spach der Vorwärts-Redakteur Heinrich Stöbel zum Ausfall der Reichstagswahlen. Karl Gruhl fordert für Flugblätter weniger unverständlichen Zahlensalat als klare Aussagen der Reichstagsabgeordneten. In: Vorwärts.
Klarer Sieg der Sozialdemokratie bei der Gemeindewahl in der 3. Abteilung
Sieg der Sozialdemokratie bei der Gemeindewahl Nowawes in der 3. Abteilung: 1215 zu 255 Stimmen. Bei der letzten Gemeindewahl in Nowawes und Neuendorf war das Ergebnis 901 zu 446 Stimmen. Sozialdemokratische Gemeindeverteter sind: Fesser, Frenzel, Gomoll, Gruhl, Hiemke, Neumann, Zöllner. In. Vorwärts.
Sozialdemokratischer Wahlverein wächst weiter
Auf der Generalversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins in den „Deutschen Festsälen“ wird berichtet, dass innerhalb eines Jahres 16 Vereinsversammlungen mit 8 auswertigen Referenten, weiterhin 13 öffentlichen Versammlungen und 9 Flugblattverteilungen durchgeführt wurden. Der Verein hat 568 Mitglieder, davon zumeist Maurer und Metallarbeiter. Davon abbonieren 412 den “Vorwärts” und 233 die „Brandenburger Zeitung“. Zum 1. Vorsitzenden wird Karl Krohnberg, zum 2. Vorsitzenden Eduard Skurk, zum Kassierer Conrad Gomoll, zum Schriftführer Paul Neumann gewählt. In: Vorwärts.
70,1 % für SPD bei Reichstagswahl in Nowawes-Neuendorf
Zur Reichstagswahl 1907 errang die SPD in Nowawes-Neuendorf 70,1 % der abgegeben Stimmen, d.h. 2610 Stimmen gegenüber 1299 für die bürgerlichen Partein. In der Stadt Potsdam hingegen 33,0 %. Aus: Landeshauptstadt Potsdam, 2/1998, Wahlen in der Stadt Potsdam seit 1809, S. 29 und Vorwärts.
1906
Omnibus-Linienverkehr in Nowawes
„Potsdamer Allgemeine Omnibus-Gesellschaft“ nimmt Linienverkehr nach Nowawes auf; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 14
Vereinigung von Nowawes und Neuendorf genehmigt. Name “Babelsberg” abgelehnt, stattdessen “Nowawes”
Kaiser Wilhelm II. genehmigt die Vereinigung von Neuendorf und Nowawes unter dem Namen der größeren Gemeinde Nowawes. Der von den Gemeindevertretern vorgeschlagene Name “Babelsberg” wird abgelehnt. In: Vorwärts.
Vereinigung von Nowawes und Neuendorf beschlossen
Die Gemeindevertretungen von Nowawes und Neuendorf beschließen in einer gemeinsamen Sitzung unter Leitung des Kreisdirektors Hannemann im Rathaus von Neuendorf die Vereinigung beider Gemeinden zum 1.4.1907. In: Vorwärts.
Neuendorf drängt auf die Vereinigung beider Gemeinden
Aufgrund des erheblichen Investitionsbedarfes bei der kommunalen Infrastruktur drängt Neuendorf auf die Vereinigung mit Nowawes. In: Vorwärts.
Beginn der Kanalisationsarbeiten und Rohrverlegung
Beginn der Kanalisationsarbeiten und Rohrverlegung in Nowawes und Neuendorf; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 14
Wahl des Arbeiterausschusses in der Lokfabrik
Bei der Wahl des Arbeiterausschusses in der O&K-Lokfabrik erhielten die Freien Gewerkschaften 393 Stimmen und die Hirsch-Dunckerschen 266 Stimmen. In: Vorwärts.
Gegen das Preußische Volksschulgesetz
In einer große Volksversammlung in den “Deutschen Festsälen” spricht der Reichstagsabgeordnete Adolf Thiele aus Halle zum „Preußische Volksschulgesetzentwurf“. In: Vorwärts.
Aussperrungen in der Lokfabrik wegen Teilnahme an der Maifeier
Die Lokfabrik Orenstein & Koppel sperrt Arbeiter wegen ihrer Teilnahme an einer Maifeier aus. 600 Protestierende versammeln sich bei Singer und marschieren dann zur Lokfabrik. In: Vorwärts.
Sieg der ausgesperrten O&K-Arbeiter
Wegen der Aussperrung von 600 Arbeitern der Lokfabrik zog ein Protestzug als “Arbeiterbatallion der Zukunft” am Nachmittag zur Lokfabrik. Er konnte von den Kühnemänner-Kosaken nicht aufgehalten und der ausstehende Lohn mußte ausgezahlt werden. In: Vorwärts.
Karl Gruhl fordert zum Austritt aus der Kirche auf
Auf der Versammlung des sozialdemokratsichen Wahlvereins in den „Deutschen Festsälen“ referiert der Freidenker und Arbeiter-Abstinenzler Albert Störmer aus Berlin zu „Sozialistische Welt- und Lebensanschauung“. Karl Gruhl fordert zum Austritt aus der Kirche auf. Austrittsformulare sind bei ihm und bem Konsumverein erhältlich. In: Vorwärts.
Neue Räume für die Allgemeinde Ortskrankenkasse
Im Haus Friedrich-Kirchplatz 22 bezieht die Allgemeinde Ortskrankenkasse 2 Räume als Geschäftsstelle. In: Potsdamer Volksblatt (1.12.1932).
Sozialdemokratischer Kommunalwahlsieg in der 3. Abteilung in Nowawes
Bei der Wahl zur Gemeindevertretung Nowawes in der dritten Abteilung erhielt im 1. Bezirk Ernst Zöllner 311 Stimmen und im 2. Bezirk Karl Gruhl und Karl Gomoll 355 Stimmen. Erhielt die Sozialdemokratie insgesant 666 Stimmen, waren es bei der letzten Wahl vor 2 Jahren 475. In: Vorwärts.
Unerträgliche Wohnverhältnisse in der Mühlenstr. 1
Im Wohnhaus Mühlenstraße 1, das der “Deutschen Jutespinnerei AG” gehört, prangert der Armenvorsteher Wilhelm Wagner die unerträglichen Wohnverhältnisse von alleinstehenden Arbeitern aus Polen und Galizien an. In: Vorwärts.
Wahlvereinssitzung zu “Bildungsstätten des Proletariats”
Auf der Sitzung des Wahlvereins referiert der Berliner “Vorwärts”-Redakteur Carl Wermuth zu „Die Bildungsstätten des Proletariats“. In: Vorwärts.
Sozialdemokratische Nominierung für die Gemeindewahlen in Nowawes und Neuendorf
Sozialdemokratische Wahlvereinsveranstaltung in den „Deutschen Festsälen“: Für die Gemeindevertretung Nowawes wurden Karl Gruhl, Karl Gomoll und Ernst Zöllner nominiert, für Neuendorf Paul Fesser und Wilhelm Schulz. In: Vorwärts.
1905
Nowaweser Bevölkerung wächst
Hatte Nowawes 1900 noch 10.974 Einwohner, so waren es 1905 schon 12.148. In: Vorwärts.
Volkszählung in Nowawes und Neuendorf
Eine Volkszählung ergab, dass die Einwohnerzahl in Nowawes von 10.974 im Jahre 1900 um 1.174 auf 12.148 im Jahre 1905 zugenommen hat. In Neuendorf wuchs sie im gleichen Zeitraum von 4.761 um 2.099 auf 6.860. In: Vorwärts.
Erfolgreiche Entwicklung des Konsumvereins
Die Mitgliederzahl wuchs von 551 auf 610. Trotz des 15wöchigen Textilarbeiterstreiks, der einen Kaufkraftverlust von 200 Mark pro Mitglied bedeutete, konnte der Umsatz gesteigert werden. Eine Dividende von 6% konnte ausgeschüttet werden. In: Vorwärts.
Sieg der Freien Gewerkschaften bei der Wahl zur Ortskrankenkasse
Bei den Delegiertenwahlen zur Ortskrankenkasse siegt die Liste der Freien Gewerkschaften mit 440 Stimmen gegenüber den Gewerkvereinler mit 137 Stimmen. In: Vorwärts.
Vortrag zum sozialdemokratsichen Parteiprogramm
Der Reichstagsabgeordnete Fritz Zubeil beginnt im Lokal von Otto Hiemke in der Wallstr. 55 seinen Vortragszyklus zum Parteiprogramm. In: Vorwärts.
Vortrag zu den russischen Freiheitskämpfen
Das Gewerkschaftskartell Nowawes veranstaltet einen Lichbildervortrag von Max Grempe aus Berlin über die russischen Freiheitskämpfe. In: Vorwärts.
Wahlvereinsversammlung in Neuendorf
Öffentlicher Wahlvereinsversammlung in Neuendorf im Lokal von Paul Junger in der Großbeerenstr. 50. Es spricht Friedrich Küter aus Schöneberg zu „Sozialdemokratie in Gemeindevertetungen“. In: Vorwärts.
Ehrung des ermordeten polnischen Arbeiterrevolutionärs Martin Kaspzak
Auf der Generalversammlung des Wahlvereins wird der von russichen Schergen in Warschau ermordete polnische Arbeiterrevolutionär Martin Kaspzak geehrt. Die Mitgliederzahl im Verein steigt von 208 auf 363. Neuer 1. Vorsitzender wird Karl Gomoll, sein Stellvertreter Karl Gruhl. Der “Vorwärts” wird von 275 Mitglieder und die “Brandenburger Zeitung” von 190 gelesen. In: Vorwärts.
Karl Gruhl auf SPD-Parteitag
Der Nowaweser Karl Gruhl nimmt am sozialdemokratischen Parteitag in Jena teil. In: Vorwärts.
Volksversammung gegen Militärmißhandlungen im deutschen Heere
Volksversammlung im Volksgarten mit dem Reichstagsabgeordneten Fritz Zubeil zu „Militärmißhandlungen im deutschen Heere“. In: Vorwärts.
Sozialdemokratie gegen die Todesstrafe
Auf der Versammlung des Wahlvereins spricht Max Grempe aus Berlin zum Thema “Warum fordern wir die Abschaffung der Todesstrafe?” In: Vorwärts.