Zeitstrahl
Die Gemeindevertretungen von Nowawes und Neuendorf beschließen in einer gemeinsamen Sitzung unter Leitung des Kreisdirektors Hannemann im Rathaus von Neuendorf die Vereinigung beider Gemeinden zum 1.4.1907. In: Vorwärts.
Kaiser Wilhelm II. genehmigt die Vereinigung von Neuendorf und Nowawes unter dem Namen der größeren Gemeinde Nowawes. Der von den Gemeindevertretern vorgeschlagene Name „Babelsberg“ wird abgelehnt. In: Vorwärts.
„Potsdamer Allgemeine Omnibus-Gesellschaft“ nimmt Linienverkehr nach Nowawes auf; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 14
Zur Reichstagswahl 1907 errang die SPD in Nowawes-Neuendorf 70,1 % der abgegeben Stimmen, d.h. 2610 Stimmen gegenüber 1299 für die bürgerlichen Partein. In der Stadt Potsdam hingegen 33,0 %. Aus: Landeshauptstadt Potsdam, 2/1998, Wahlen in der Stadt Potsdam seit 1809, S. 29 und Vorwärts.
Auf der Generalversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins in den „Deutschen Festsälen“ wird berichtet, dass innerhalb eines Jahres 16 Vereinsversammlungen mit 8 auswertigen Referenten, weiterhin 13 öffentlichen Versammlungen und 9 Flugblattverteilungen durchgeführt wurden. Der Verein hat 568 Mitglieder, davon zumeist Maurer und Metallarbeiter. Davon abbonieren 412 den „Vorwärts“ und 233 die „Brandenburger Zeitung“. Zum 1. Vorsitzenden wird Karl Krohnberg, zum 2. Vorsitzenden Eduard Skurk, zum Kassierer Conrad Gomoll, zum Schriftführer Paul Neumann gewählt. In: Vorwärts.
Sieg der Sozialdemokratie bei der Gemeindewahl Nowawes in der 3. Abteilung: 1215 zu 255 Stimmen. Bei der letzten Gemeindewahl in Nowawes und Neuendorf war das Ergebnis 901 zu 446 Stimmen. Sozialdemokratische Gemeindeverteter sind: Fesser, Frenzel, Gomoll, Gruhl, Hiemke, Neumann, Zöllner. In. Vorwärts.
Auf der Wahlvereinsversammlung spach der Vorwärts-Redakteur Heinrich Stöbel zum Ausfall der Reichstagswahlen. Karl Gruhl fordert für Flugblätter weniger unverständlichen Zahlensalat als klare Aussagen der Reichstagsabgeordneten. In: Vorwärts.
Die Vereinigung von Nowawes und Neuendorf wird rechtlich unter dem neuen Gemeindenamen Nowawes vollzogen. In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 15
Die neue Gemeindeschule 1 in der Priesterstr. (heuteKarl-Liebknecht-Str.: Bruno-H.-Bürgel-Schule) wird eröffnet. 1922 wird sie auf Initiative der linken Mehrheit in der Gemeindevertretung Nowawes (USPD, SPD, KPD) zur ersten weltlichen Sammelschule in der Provinz Brandenburg außerhalb Berlins.
Zur Maifeier im Singerschen Volksgarten versammelten sich 1000 Besucher, wo der Setzer und Korrektor des „Vorwärts“ Albrecht Fülle und 500 Besucher in den „Deutschen Festsälen“, wo der Redakteur beim „Vorwärts“ Hans Weber sprach. In: Vorwärts.
Auf einer öffentlichen Volksversammlung bei Schmidt in den „Deutsche Festsälen“ spricht vor 700 Besuchern der Hessische Reichstagsabgeordnete Dr. Eduard David zum Wahlrechtskampf. In: Vorwärts.
Der Nowaweser Konsumverein hat 724 Mitglieder. Es wird beklagt, dass von 2532 gewerkschaftlich organisierten Arbeitern nur 588 Mitglied des Konsums sind. In: Vorwärts.
Bei der Wahl des Arbeiterausschusses in der O&K-Lokfabrik erhielten die Freien Gewerkschaften 737 Stimmen und die Hirsch-Dunckerschen 215 Stimmen. In: Vorwärts.
Auf einer Volksversammlung bei Singer spricht der Berliner Stadtverordnete Franz Kotzke vom Textilarbeiterverband zu „Wahlrechtskampf in Preußen“ vor 800 Besuchern. In: Vorwärts.
Demonstration von 1000 Personen in Nowawes als Protest gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht; In: Geschichte der Arbeiterbewegung im Reichstagswahlkreis Karl Liebknechts 1871-1917, Teil 2, von Otto Rückert, S. 149
Auf einer Versammlung des Wahlvereins spricht der Reichstagsabgeordnete Adolf Albrecht aus Aschersleben zu den Folgen der bürgerlichen Blockpolitik. In: Vorwärts.
900 Häuser sind in Nowawes an die Kanalisation angeschlossen; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 16
Das Gewerkschaftskartell führt jeden 1. und 3. Dienstag im Monat eine Rechtsberatung in Arbeits- und Versicherungsangelegenheiten im Lokal von Karl Gruhl in der Priesterstr. durch. In: Vorwärts.
Alle Gewerkschaftsvorstände von Nowawes rufen gemeinsam zum Boykott der Friseure Schulz, Lüscher, Wache, Krüger und Gerres auf, da diese die Organisation ihrer Mitarbeiter in der Gewerkschaft verhindern. In: Vorwärts.
Der Konsumverein beklagt die ungenügende Unterstützung durch die Nowaweser Arbeiterschaft. Trotz Mitgliederzuwachs ist der Umsatz leicht zurückgegangen. In: Vorwärts.
In Singers Volksgarten findet eine Veranstaltung zur Landtagswahl mit Karl Gehrmann, Max Schütte und Albert Störmer statt. In: Vorwärts.
Die Gewerkschaften von Nowawes vermelden den Erfolg des Friseurboykotts. Die Friseurinnung lässt es zu, dass Gehilfen sich gewerkschaftlich organisieren können. In: Vorwärts.
Wahlvereinsversammlung in den „Deutschen Festsälen“ mit Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld zur Auswertung der Landtagswahl. In: Vorwärts.
In Singers Volksgarten findet das Sommerfest des Arbeiter-Radfahrervereins statt. In: Vorwärts.
In den „Deutschen Festsälen“ findet das Stiftungsfest, d.h., die Gründung des Arbeiter-Theater Bundes Deutschlands statt. In: Vorwärts.
In den Schmidtschen „Deutschen Festsälen“ veranstaltet das Gewerkschaftskartell eine Versammlung zur Auswertung des 6. Gewerkschaftskongresses in Hamburg. Es spricht der Gewerkschaftssekretär Adolf Ritter aus Berlin. In: Vorwärts.
Auf einer Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins im Schmidtschen Lokal spricht der Charlottenburger Stadtverordnete Dr. Bruno Borchardt zum Thema „Partei und Genossenschaft“. In: Vorwärts.
Die Nowaweser Sozialdemokratie wird durch Karl Krohnberg auf dem Parteitag in Nürnberg vertreten. In: Vorwärts.
Im Singers Volksgarten tritt der Berliner Landtagsabgeordnete Adolph Hoffmann zum Thema „Staat, Kirche und Schule“ auf. In: Vorwärts.
In der sozialdemokratischen Vereinsversammlung wurde heftig über eine „proportionale“ Vertretung von Frauen im Vereinvorsatand gestritten. Letztendlich lehnt der Verein dies ab, da es ja „nur Mitglieder mit gleichen Rechten und Pflichten gäbe.“ Dennoch ist die Kandidatur von Frauen wünschenswert. In: Vorwärts.
Die Straßenbahnlinie Posdam-Nowawes wird eröffnet, ohne die sozialdemokratischen Gemeindevertreter von Nowawes einzuladen. In: Vorwärts.
Der Konsumverein zieht eine positive Bilanz. So wächst seine Mitgliederzahl und er strebt an, in Neuendorf ein Grundstück für ein Zentrallager und eine Verkaufsstelle zu erwerben. Weiterhin will man eine Konsumbäckerei betreiben. In: Vorwärts.
Bei der Wahl des Arbeiterausschusses in der O&K-Lokfabrik erhielten die Freien Gewerkschaften 795 Stimmen und die Hirsch-Dunckerschen 204 Stimmen. In: Vorwärts.
Der Reichstagsabgeordnete Fritz Zubeil spricht in einer Volksversammlung über den „Kaiser, seine Handlanger und die Reichsfinanzreform“. In: Vorwärts.
Der sozialdemokratische Wahlverein von Drewitz muß im Nowaweser Parteilokal von Hermann Ebel in der Stahnsdorfer Str. tagen, da er kein Tagungsort in Drewitz findet. In: Vorwärts.
Auf der Konferenz der sozialdemokratischen Gemeindevertreter von Groß-Berlin im Berliner Gewerkschaftshaus sprachen für Nowawes Karl Gruhl und Paul Neumann. Sie forderten die Unterstützung von Gemeindebeamten bei der Einsicht in die Wählerlisten. In: Vorwärts.
In Nowawes wurden 557 Arbeitslose gezählt. In: Vorwärts.
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Wahlvereins in den „Deutschen Festsälen“ spricht Wilhelm Dentzer aus Waidmannslust zu „Kommunalpolitik in Theorie und Praxis“. In: Vorwärts.
Die Nowaweser Sozialdemokraten Walter Bubert und Max Kreth erhalten ein Strafmandat von 3 Mark, weil sie bei den letzten Wahlrechtsdemonstrationen an einem unerlaubten Aufzug teilgenommen haben. In: Vorwärts.
Das Gewerkschaftskartell tagt unter seinem Vorsitzenden Salzbrunn. Franz Kotzke, Gauleiter des Textilarbeiterverbandes warb für eine intensive Agitationsarbeit unter den Nowaweser Arbeitern für den Beitritt zum Verband. In: Vorwärts.
Bei den Wahlen zur Gemeindevertretung errang die Sozialdemokratie einen großen Sieg. Von 4186 Wahlberechtigten in der 3. Klasse nahmen 1247 an der Wahl teil. Auf die sozialdemokratischen Kadidaten Paul Fesser, Karl Gruhl und Hermann Hähnchen entfielen 1176 Stimmen. In: Vorwärts.
Auf der Wahlvereinsversammlung zur Auswertung der Gemeindewahlen wird bemängelt, dass von 900 Gewerkschaftsmitglieder leider nur 230 von ihrem Wahlrecht gebrauch gemacht haben. In: Vorwärts.
Auf der Generalversammlung der Wahlvereine des Kreises Teltow-Beeskow-Storkow-Charlottenburg entfallen auf die Nowaweser Sozialdemokraten 4 Mandate. In: Vorwärts.
Nach einem Vortrag vom Walter Maschke aus Berlin plädieren die Nowaweser Gewerkschaften für eine Jugendorganisation vor Ort. In: Vorwärts.
Im Lokal von Singer findet die erste Arbeiter-Jugendversammlung in Nowawes statt. In: Vorwärts.
Dr. Max Schütte aus Berlin referiert über Karl Marx in einer Veranstaltung des Wahlvereins in den „Deutschen Festsälen“. In: Vorwärts.
Eine Märkische Arbeiter-Schachvereinigung ist in Nowawes gegründet worden. In: Vorwärts.
Während eines Umzuges der Freiwilligen Feuerwehr zu ihrem 25jährigen Stiftungsfest kam es beim Übergang von Nowawes nach Neuendorf fast zu einem Eisenbahnunglück. In: Vorwärts.
Die Konsumvereine von Nowawes und Potsdam wollen eine gemeinsame Bäckerei betreiben. Im letzten Halbjahr sind 180 Genossen dem Konsum in Nowawes beigetreten, der jetzt 910 Mitglieder zählt. In: Vorwärts.
Versammlung des Wahlvereins in den „Deutschen Festsälen“ mit einem Vortrag von Dr. Max Schütte aus Berlin zu Ferdinand Lasalle. In: Vorwärts.