Initiative für Gedenkort an die Bücherverbrennung auch in Babelsberg

Gestern hat sich die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes in einer Mitteilung an die Verwaltung, lokale Politik und Presse gewandt, um zusätzlich zur Potsdamer Innenstadt auch einen Gedenkort an die Bücherverbrennung für Babelsberg zu fordern.

Im damaligen Nowawes gab es eine von der NSDAP, ihren Vorfeldorganisationen, rechtskonservativen Verbänden und führenden Kirchenvertretern am 24.06.1933 veranstaltete Sonnenwendfeier auf einer Brachfläche am Bahnhof Drewitz, östlich des Bahnübergangs am heutigen Musikerviertel. Am „Höhepunkt“ des Aufmarsches wurden dem „neuen nationalsozialistischen Geist“ widersprechende Bücher den Flammen übergeben.

Hierzu zitierten wir einen Artikel der damaligen Lokalpresse, nämlich einen Auszug aus der Potsdamer Tageszeitung vom 26.06.1933.

Anbei gibt es den offenen Brief als PDF-Dokument.

Heute berichtete die lokale Tageszeitung PNN in ihrer Ausgabe kurz über unsere Initiative der Erweiterung des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zur Einrichtung eines Gedenkortes auch in Babelsberg.  

Quelle: Bücherverbrennung in Nowawes im Rahmen einer Sonnenwendfeier am 24.6.1933; In: Anzeiger für Nowawes, 26.6.1933

Die erste Eisenbahn in Preußen – eine Reaktivierung und ein kleines Museum?

Ende Mai äußerten die Berliner Verkehrssenatorin und der brandenburgische Verkehrsminister die Absicht, die Reaktivierung der sogenannten Stammbahn zu planen und erläuterten die Streckenpläne von Potsdam kommend mit Halten in Dreilinden, Kleinmachnow und weiter nach Zehlendorf. Damit würde es eine neue Verbindung zwischen Berlin und Potsdam geben, die auf alter historischer Strecke liegt.

Mitten durch Babelsberg, zwischen dem ehemaligen Nowawes nördlich der Bahnstrecke und Neuendorf südlich der Bahnstrecke führt die ehemals älteste Eisenbahn von Preußen. Die Stammbahn, auch als Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn bekannt, wurde am 22. September 1838 auf der Teilstrecke Potsdam bis Zehlendorf eröffnet und später am 29. Oktober 1838 auch mit dem Abschnitt Zehlendorf bis Berlin in Betrieb genommen. Der Bau der Strecke dauerte rund 14 Monate, angefangen hatten die Arbeiten am 10. August 1837. Die Planungen jedoch waren älter, denn schon Jahre zuvor gab es Pläne für eine Eisenbahn, die aus Richtung Halle/Wittenberg über Potsdam und Berlin weiter in den Osten Preußens führen sollte. Aus der ersten Gesellschaft, die sich mit dem Ziel der Schaffung einer Eisenbahn von Potsdam nach Berlin befasste, wurde eine neue Gesellschaft gegründet, die die Verlängerung der Eisenbahn von Potsdam nach Magdeburg forcierte und deren Eröffnung erst im August 1847 erfolgte. Mit dieser Eisenbahn erfolgte schließlich ein großes Netz von verschiedenen Eisenbahnen in Preußen und im gesamten Deutschen Reich.

Ein Haltepunkt für das „gemeine Volk“ aus Nowawes und Neuendorf hat es erst einmal jahrzehntelang nicht gegeben. Die Dampfzüge rauschten vom Potsdamer Bahnhof in Berlin kommend an den Weberhäusern in der Lindenstr. (heute Rudolf-Breitscheid-Str. und Benzstr.) vorbei. Dabei verliefen die Bahngleise einer alten breiten Trift entlang, was auch heute noch gut zu erkennen ist. Die alte Lindenstraße und die darauf verlaufenden Bahngleise wurden mittels eines Bretterzaunes getrennt, damit weder Vieh noch Personen die Gleise kreuzen konnten.

Lindenstr., rechts die Bahngleise mit Holzzaun, aus „Gruß aus Potsdam“, gestempelt 1913, Kunstverlag J. Goldiner Berlin

Ein Jahr nach seiner Krönung als König von Preußen, wurde für Wilhelm I. 1862 ein nur für ihn vorgesehener Haltepunkt in Neuendorf in Höhe der heutigen Überquerung der Nutheschnellstraße über die Bahngleise eingerichtet. So konnte der König bequem vom Berlin kommend eine Kutsche in Neuendorf besteigen und die Wilhelmstr. (heute Alt Nowawes) zum Eingang „seines“ Park Babelsberg hin zu seiner Residenz im Schloss Babelsberg nehmen.

Die Nowaweser und Neuendorfer guckten noch lange „in den Rauch“. Erst am 01.05.1890, mit der Verlängerung der Wannseebahn als Vorortbahn von Wannsee nach Potsdam, bekamen die Schwesterngemeinden einen eigenen – noch ebenerdigen Bahnhof – Neuendorf-Nowawes, 1907 nach der Zusammenlegung beider Gemeinden mit dem Namen Nowawes ausgewiesen.

Die Querungen der Bahntrasse wurden durch Schrankanlagen reguliert. An der Eisenbahnstr. (heute Karl-Liebknechtstr.) gab es eine Unterführung, an der Berg-(!)straße (heute Daimlerstr.) gar eine Straßenbahnüberführung.

Die Bergstr. von Neuendorf kommend als Überführung über die Bahngleise. Aus „Gruß aus Potsdam“, 1910, Verlag J. Goldiner, Berlin

Mit der wachsenden Industrialisierung von Nowawes wuchsen auch die „Querungshäufigkeiten“ zwischen den Wohnquartieren nördlich der Bahn und den Fabriken südlich der Bahn. Jahrelanges Drängen der Nowaweser Gemeindevertreter und des Landkreises Teltow führten 1911 endlich zum Erfolg. Die Königliche Preußische Eisenbahnverwaltung legte die Vorort- und Fernbahngleise in der Gemeinde Nowawes hoch und ein neuer Bahnhof wurde bis 1914 erbaut.

Neuer Bahnhof Nowawes. Aus „Gruß aus Potsdam“, 1920, Verlag unbekannt

Eine „Extrawurst“ wurde für die neuen Villenbesitzer am Schlachtensee und Neubabelsberg 1874 „gebraten“: 1874 war in Zehlendorf ein Abzweig von der Stammbahn gebaut worden, auf dem nun Züge über Schlachtensee in Richtung Wannsee nach Potsdam verkehrten. Diese Bahn erhielt den Namen „Alte Wannseebahn“ und sorgte schließlich auf dafür, dass am heutigen Bahnhof Griebnitzsee im Jahr 1874 der Bahnhof Neu-Babelsberg zur Erschließung des dortigen Villenviertels entstand. An diesem Punkt trafen nun die Gleise der Stammbahn mit denen der alten Wannseebahn und fünf Jahre später auch der neu gebauten Wetzlarer Bahn (auch „Kanonenbahn“ genannt) – von Charlottenburg kommend durch den Grunewald nach Dessau führend zusammen. Seit 1878 besaß der Bahnhof am Griebnitzsee eine Attraktion, das Empfangsgebäude war der ausgediente Deutsche Pavillon der Weltausstellung in Wien im Jahr 1873. Ab 1883 hieß der Bahnhof ohne Trennung „Neubabelsberg“ und ab 1928 verkehrte hier die S-Bahn auf den Gleisen der Stammbahn, die auch in Nowawes hielten.

Mit der Höherlegung der Strecke entstanden zahlreiche Brücken, so auch an der Anhaltstraße, Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße. An einer Seite der Brücke ist ein Türmchen zu sehen, dass seit vielen Jahren ohne Benutzung ist. Dabei handelt es sich vermutlich um eine sogenannte Blockstelle für die beiden Vorortgleise der S-Bahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die S-Bahn nur auf einem Gleis betrieben und das Stellwerk wurde nicht mehr benötigt. Innerhalb der Geschichtswerkstatt haben wir mehrmals philosophiert, ob nicht eine Nutzung dieses kleinen Turmes als Ausstellungsraum oder kleines Museum zur ersten Eisenbahn in Preußen möglich wäre? Babelsberg wäre um ein kleines touristisches und museales Highlight reicher und der Turm würde eine sinnvolle Nutzung erfahren. Zudem gäbe es eine Möglichkeit, um an die erste Eisenbahn in Preußen erinnern zu können, die hier ihren Streckenverlauf hatte.

Im Übrigen empfehlen wir gerne einen Spaziergang zwischen den heutigen Potsdamer-Berliner und Kleinmachnower Gemarkungsgrenzen, denn dort liegen noch alte Relikte wie Gleise oder Brücken der alten Stammbahn sowie der später gebauten Friedhofsbahn nach Düppel und Stahnsdorf. Denn sowohl die Stammbahn, als auch die Friedhofsbahn haben im Zuge der deutschen Teilung ihre Funktion verloren. Umso besser ist es, dass in den letzten Jahren und nun auch auf höheren Beschluss der Politik die Strecke der Stammbahn und damit eine Verbindung zwischen Potsdam und Berlin reaktiviert werden soll. Wir begrüßen dies ausdrücklich und erwärmen uns an der Idee, die Geschichte auch im Turmbauwerk an der Anhaltstraße präsentieren zu können.

Ideal für ein kleines Museum zur ersten Preußischen Eisenbahn

Einweihung Zusatzschild für Walter Klausch

Am Donnerstag, den 16.06.2022, findet nun um 14 Uhr in Kooperation mit der Landeshauptstadt Potsdam an der Ecke Großbeerenstraße/Walter-Klausch-Straße die schon für den 8. Mai geplante Einweihung des erklärenden Zusatzschildes für Walter Klausch statt. Der 16. Juni ist der Todestag des Nowaweser Antifaschisten und Kommunisten

Er wohnte in der damals noch „Barberowweg“ heißenden heutigen Walter-Klausch-Straße mit seiner Familie, wurde am 8. Juni 1933 verhaftet und bereits wenige Tage später, am 16.06.1933 in das von der SA eingerichtete Konzentrationslager Oranienburg überführt und noch am selben Tag ermordet. Damit gehört Walter Klausch zu den ersten Todesopfern des Nationalsozialismus im damaligen Nowawes, dem heutigen Potsdam-Babelsberg.

Böhmische Tage in Babelsberg

Die traditionellen Böhmischen Tage, ein Veranstaltungswochenende der Aktionsgemeinschaft Babelsberg e.V. in Kooperation mit vielen weiteren lokalen Initiativen, finden auch in diesem Jahr wieder statt. Mit dabei ist auch die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes mit eigenen Beiträgen. Unter dem Konzept „Junges Grün & Bunte Vielfalt“ stehen die Böhmischen Tage am Wochenende des 11. und 12. Juni dieses Mal mit einer ökologischen Komponente im Mittelpunkt.

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes bietet am Samstag, den 11. Juni, um 11 Uhr und um 14 Uhr Stadtrundgänge unter dem Titel „Mineralwasser – Seidenstrümpfe – Schallplatte“ zum vergessenen Gewerbe im alten Nowawes an. Treffpunkt ist vor dem AWO Kulturhaus. Am Sonntag, den 12. Juni, gibt es geführte Fahrradtouren ab 11 Uhr und 14 Uhr unter dem Titel „Uff ‘ne Molle und een Korn“ zu den alten Arbeiterkneipen in Nowawes. Treffpunkt ist ebenfalls das AWO Kulturhaus. Alle Touren sind kostenlos.

Programm unter: https://babelsberg-potsdam.de/wp-content/uploads/2022/04/Bo%CC%88hm-Programm-2022.pdf

100 Jahre Rote Hilfe

Vor über 100 Jahren entstanden nach einem Aufruf in der „Roten Fahne“ die ersten Rote-Hilfe-Komitees als eine überregionale Solidaritätsstruktur. Mit ihr sollte die Solidarität für verfolgte Aktivist:innen aus der gesamten Arbeiter:innenbewegung durch materielle Unterstützung für die politischen Gefangenen und ihre Familien, aber auch durch die Übernahme von Kosten für Anwält:innen, gewährleistet werden. Aus den Rote-Hilfe-Komitees entwickelte sich ab 1924 die Rote Hilfe Deutschland (RHD), einer der größten und aktivsten Massenorganisationen der Arbeiter:innenbewegung.

Der Historiker Dr. Nick Brauns berichtet aus der Solidaritätsarbeit der Rote-Hilfe-Komitees und der RHD in der Weimarer Republik bis hin zur illegalen antifaschistischen Arbeit während der Zeit des Nationalsozialismus. Dabei versuchen wir auch einen Fokus auf die damaligen lokalen Strukturen der RHD in Potsdam und vor allem im proletarisch geprägten Nowawes zu geben. Eintritt frei, aber Spenden für Hans-Litten-Archiv. Rauchfrei während der Veranstaltung. Beginn um 19:30 Uhr in der Stadtteilkneipe Nowawes.

Mittwoch, 08.06.2022, 19:30 Uhr in der Stadtteilkneipe Nowawes

Stolpersteinverlegungen am 19. Mai

Die Landeshauptstadt Potsdam lädt zur Verlegung von 16 Stolpersteinen an zwölf verschiedenen Orten am 19. Mai 2022 ein. Der Künstler Gunter Demnig wird persönlich die Verlegung vornehmen und damit ein weiteres wichtiges Zeichen im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus setzen. Unter den Initiatoren ist auch die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, die sich besonders für die Stolpersteine von Hermann Maaß, Walter Klausch, Erika Lövin, Walter Klausch, Johanna und Fritz Abraham sowie Wilhelm Marquardt.

Aus der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes heraus haben wir unter anderem ein Augenmerk auf:

gegen 13.00 Uhr Hermann Maaß (Hermann-Maaß-Str. 34) – in Zusammenarbeit mit der Geschichtskommission der SPD Brandenburg

Grußwort: Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kulur, Land Brandenburg

Gedenkworte: Prof. Johannes Tuchel, Leiter Gedenkstädte Deutscher Widerstand.  

gegen 14.15 Uhr Walter Klausch, Erika Lövin, Johanna und Fritz Abraham (Neue Str. 3, Garnstr. 4) Treffpunkt Neue Str./Ecke Alt Nowawes

Grußwort: Monique Tinney, Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadtverordnetenversammlung Potsdam

Gedenkworte: Dr. Uwe Klett, Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, erwartet werden auch die Nichte von Walter Klausch und der Neffe von Erika Lövin

Wir laden alle Interessierten zu den jeweiligen Stolpersteinverlegungen ein. Alle Informationen, auch zu den anderen Verlegungen, gibt es in der beigefügten Einladung der Landeshauptstadt Potsdam.

Gedenken an 8. Mai und Walter Klausch

In Kooperation mit den Gruppen EAP, Buchladen Sputnik und der VVN-BdA Potsdam hat die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes am gestrigen 8. Mai nicht nur dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht, sondern das Datum als Anlass genommen, um Walter Klausch zu ehren. Walter Klausch hatte am 8. Mai seinen 115. Geburtstag und so sollte zu diesem Tag ein Zusatzschild an der nach ihm benannten Straße in Babelsberg angebracht werden. Dies konnte aufgrund von logistischen Problemen seitens der Landeshauptstadt Potsdam zwar noch nicht geschehen, wird aber zeitnah nachgeholt werden. So ging es von der Straßenecke zum Familiengrab von Walter Klausch auf dem nahen Friedhof und anschließend zum Heidehaus. Die zahlreichen Teilnehmenden bekamen Informationen zum Leben von Walter Klausch und debattierten über neue Formen der Erinnerungs- und Gedenkpolitik.

Baracke der NS-Zwangsarbeit

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes hat zusammen mit der VVN-BdA Potsdam eine Anfrage an die Landeshauptstadt Potsdam gesucht, um zu erörtern, inwieweit ein Gebäude an der Ecke Fritz-Zubeil-Straße/Konsumhof bezüglich seiner Geschichte im Kontext der NS-Zwangsarbeit weiter zu untersuchen und gegebenenfalls unter Schutz zu stellen ist. Auf dem Gelände eines ehemaligen Gebrauchtwagenhandels steht eine Baracke, die auf einem Lageplan des ehemaligen Rüstungsbetriebes als „Küche für Ausländer“ deklariert ist. Auch die Potsdamer Neuesten Nachrichten hatten über unseren Brief berichtet. Anbei der offene Brief.

8. Mai – Tag der Befreiung und Gedenken an Walter Klausch

Den 8. Mai, den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, wollen wir in diesem Jahr mit dem Blick auf eine lokale Erinnerungspolitik und diejenigen werfen, die die Befreiung nicht mehr erleben konnten. Für Millionen Menschen kam die Befreiung zu spät, die zuvor durch die Nationalsozialisten geschlagen, misshandelt, ermordet und verscharrt wurden. Auch ihnen wollen wir am 8. Mai gedenken.

Im Fokus steht dabei Walter Klausch, Antifaschist und Kommunist, der mit seiner Ermordung im von der SA eingerichteten Konzentrationslager Oranienburg zu den ersten Todesopfern des Nationalsozialismus im damaligen Nowawes, dem heutigen Potsdam-Babelsberg, gehörte.

Eine demokratische Gesellschaft ist nicht lebensfähig ohne die Besinnung auf die Geschichte. In diesem Sinne wollen wir den vergessenen Walter Klausch wieder in den Blick der Öffentlichkeit bringen, obwohl hier sogar eine Straße nach ihm benannt ist. Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes trat mit einer Bitte an die Stadt Potsdam heran, ein Zusatzschild zum Namensgeber der Straße an seinem 115. Geburtstag anzubringen. Dieser 115. Geburtstag ist der 8. Mai.

Erinnern und Gedenken sind aktive Formen der Auseinandersetzung mit der vergangenen Wirklichkeit. Sie mahnen uns in besonderer Art und Weise, sich mit der lokalen Geschichte auseinanderzusetzen. Auch Straßennamen und Grabstätten gehören dazu. Wir wollen mit euch das Zusatzschild einweihen und zum Grab von Walter Klausch auf den benachbarten Friedhof gehen. Dort können Blumen niedergelegt werden.

Für eine Diskussion zum lokalen Erinnern und Gedenken stehen wir anschließend im Heidehaus zur Verfügung, wo wir selbstverständlich auch auf den Tag der Befreiung mit euch anstoßen möchten.

Wir verweisen zudem auf die Veranstaltungen im Buchladen Sputnik am Nachmittag.

Sonntag, 8. Mai 2022, 11 Uhr

Ecke Großbeerenstraße/Walter-Klausch-Straße

Tag der Befreiung und Gedenken an Walter Klausch

Sonntag, 8. Mai 2022, 16:20 Uhr

Buchladen Sputnik (Charlottenstraße 28)

Lesung mit Simon Strick: „Rechte Gefühle – Affekte und Strategien des digitalen Faschismus“ (Das Buch untersucht, mit welchen Strategien rechtes Gedankengut auf der Gefühlsebene verankert wird und welche Rolle digitale Medien dabei spielen.)

Sonntag, 8. Mai 2022, 19:20 Uhr

Buchladen Sputnik (Charlottenstraße 28)

Lesung aus dem kollektiv verfassten Roman „Hinterwald“ (Lustvoll subversiv: „Hinterwald“ ist ein Krimi nach wahren Begebenheiten, die geradezu ein Muster für die Auseinandersetzung mit Nazi-Kriegsverbrechen in der alten Bundesrepublik darstellen.)

Organisiert durch:

Buchladen Sputnik

EAP

Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes

VVN-BdA Potsdam

Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes für Umbenennung der Emil-Jannings-Straße

Gestern erörterte ein Vertreter der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes im Kulturausschuss der Landeshauptstadt die Argumente für eine Umbenennung der Emil-Jannings-Straße in der Nähe des Filmparks Babelsberg. Als Vorschlag wurde dabei durch die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes und andere Gruppen wie die Prussian Fat Cats, VVN-BdA Potsdam, Blauweissbunt Nulldrei oder Studierenden der HFF in Potsdam-Babelsberg die ehemalige Nowaweserin Martha Ludwig vor.

Dazu schreibt die lokale Tageszeitung MAZ in ihrer heutigen Ausgabe: „Als alternativen Vorschlag für den Straßennamen schlägt das Bündnis Martha Ludwig (1908-1992) vor, die in der heutigen Karl-Liebknecht-Straße aufgewachsen ist und in dem 1970 erschienen Kinderbuch `Das Mädchen Krümel´ aus ihrer Zeit als Nowaweser Arbeiterkind erzählte. Populär wurde das Buch durch die gleichnamige Verfilmung für das DDR-Fernsehen im Jahr 1976.“

Hier der Artikel und die Quelle des Fotos aus der MAZ (Bezahlschranke):

https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Naehe-zum-NS-Regime-Emil-Jannings-Strasse-in-Babelsberg-wird-umbenannt

Foto: Screenshot aus der MAZ online