Zeitstrahl
Schon vier Wochen nach deren Gründung hat sie in Nowawes mehr als 100 Mitglieder
In beiden Gemeinden zusammen existiert eine Arbeiterorganisation, die vom Sozialdemokraten Franz Louis Resch geleitet wird. Aus: Potsdamer Volksblatt 1932.
In der Lindensstr. 12 bei Schwarz findet ein Allgemeines Arbeiterfest mit Konzert, Festrede und Ball statt. In: Der Volksstaat.
Bei „Wollmüller“ in der Lindenstr. spricht der Berliner Albert Bäthke zu „Die Bestrebungen der Sozialdemokratie und der deutsche Reichstag“. Aus: Der Volksstaat
Der Vertrauensmann Adolph Neumann aus der Kreuzstr. 2 lädt alle Manufakturarbeiter zu Müller ein. In: Der Volksstaat.
Der „Volksstaat“ vermerkt, dass die Arbeiterpartei Nowawes dem Blatt für März 1875 noch 0,50 Mark für Announcengebühren schuldet. In: Volksstaat.
Gerstenberg aus Nowawes wurde wegen Majestätsbeleidigung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt
Die Beisetzung des langjährigen Kassieres des Fachvereins der Manufakturarbeiter, Franz Wolf wurde zu einer großen politischen Demonstration an der sich viele Arbeiter von Nowawes beteiligten. In: Potsdamer Volksblatt 1932.
Der Kassierer des Manufakturarbeitervereins Franz Scheffel muss das Kassen- und Mitgliederverzeichnis vor der Polizei verstecken. In: Potsdamer Volksblatt 1932
Die vereinigten Weber von Nowawes unter Leitung von Friedrich Russow veröffentlichen einen Hilferuf „An die Arbeiter Deutschlands“ und machen darin auf das Elend der Weberfamilien aufmerksam. In: Berliner Volksblatt.
Eine gemeinsame Ortskrankenkasse für Nowawes und Umgebung wird gebildet. Den Vorsitz übernimmt der Hof-Schlächtermeister Langer (Nowawes). Sein Stellvertreter ist der Werkführer Fuchs (Neuendorf). Die Beisitzer sind der Webermeister Oberlaender (Nowawes), der Fabrikarbeiter Nielbock (Stolpe), der Werkführer Hilpert (Stolpe) und der Fabrikbesitzer Dreitzel (Stolpe). In: Teltower Kreisblatt
Zusammen mit den Webern aus Bernau, Strausberg und Luckenwalde streiken die Nowaweser Weber gegen die Wollwarenfabrik Ludwig Lehmann, Berlin für bessere Löhne. Aus: Berliner Volksblatt
Unter der Leitung von Franz Stuckenbruck tagt in Fischers Lokal der sozialdemokratsiche „Tarn-“ Verein für Volkswirtschaft Nowawes. In: Berliner Volksblatt
Trotz noch herrschenden „Sozialistengesetz“ gründen mehr als 40 Nowaweser Sozialdemokraten einen Wahlverein. Aus: Berliner Volks-Tribüne
In Nowawes findet die konstituierende Versammlung des Arbeiterwahlvereins mit 60 Mitgliedern statt. In: Berliner Volks-Tribüne
Für die 11.000 Einwohner von Nowawes und Neuendorf wird nunmehr ein eigenes Krankenhaus durch den Oberlin-Verein gebaut. Aufgrund der Armut der Gemeinden kann der Bau nur durch Spenden aufgebracht werden. In: Teltower Kreisblatt.
Vor bis zu 1000 Personen spricht Selma Chaym, Mitglied in der Agitationskommission der Damenmäntel-Schneider und Arbeiterinnen der Bekleidungsindustie aus Berlin über Zweck und Nutzen der Organisation. Viele der Anwesenden treten dem Verein bei. In: Berliner Volkstribüne
Solidaritätsstreik wegen der Kündigung des Spinners Hermann Bathe. Dieser arbeitet seit 19 Jahren in der Fabrik und ist Vater von 8 Kindern. Er kam 2 Stunden zu spät zur Arbeit, da er sozialdemokratische Wahlwerbung zur Gemeindewahl verteilt hatte. In: Berliner Volksblatt
In der Kammgarnspinnerei findet der erste Nowaweser Textilarbeiterstreik statt. In: Berliner Volksblatt.
Drohung mit der Aussperrung der den 1. Mai feiernden Arbeiter durch Unternehmer des Kreises Teltow vom 27.04., die Arbeiter sollen pflichtgemäß – wie an einem gewöhnlichen Werktage – arbeiten gehen, darunter auch die Neuendorfer und Nowaweser Betriebe wie „Berlin-Neuendorfer Actien-Spinnerei Neuendorf“, Deutsche Jutespinnerei und -Weberei Neuendorf“, Heuveldop & Hozák Smyrna-Teppichfabrik“, Mechanische Jute- und Hanf-Weberei Nathan & Schlesinger“ sowie „Adolf Pitsch, Fabrik von Tricot- und Confections-Stoffen“; In: Die sozialen und politischen Verhältnisse in der Provinz Brandenburg 1871 – 1917, S. 54
Auf dem Weberplatz in Nowawes wird an einer Linde eine Rote Fahne gehisst, die ein Amtsdiener herabholt. Aus: Vorwärts
Während es in Berlin 5000 Webstühle gibt und dort ein Weber durchschnittlich in der Woche 18 Mark verdient, sind es in Rixdorf bei 400 Webstühlen 9- 18 Mark, in Bernau bei 275 Webstühelen 9 – 15 Mark, in Nowawes bei 1200 Webstühlen jedoch nicht mehr als 12 Mark. In Teltower Kreisblatt.
Karl Gruhl vertritt die Nowaweser SPD auf dem Parteitag des Regierungsbezirks Potsdam, der beim Gastwirt Feuerherd in der Potsdamer Zimmerstr. 2 tagt. In: Vorwärts.
Aufgrund überteuerter Kartoffelpreise auf dem Wochenmarkt stürzen empörte Frauen einen Verkaufswagen um. Die Gendarmen hatten Mühe gegen die Empörten vorzugehen. Q: Sächsischer Landesanzeiger.
Nowawes will Vereinigung mit Neuendorf. Die Neuendorfer lehnen aber ab. In: Vorwärts, 21.7.1906.
Hausdurchsuchung beim Vertrauensmann und Weber Paul Neumann, Kreuzstr. 4 wegen sozialdemokratischen Schriften. In: Vorwärts
Das vom Baurat Otto Techow 1893-1894 errichtete neue Rathaus von Neuendorf in der Lindenstr. wird eingeweiht. In: Der Bär, 26.1900.
Karl Gruhl aus Nowawes wird auf einer öffentlichen Parteiversammlung des Wahlkreises Teltow-Beeskow-Storkow-Charlottenburg als Delegierte zum Parteitag in Frankfurt a.M. gewählt. In: Vorwärts.
In einer sozialdemokratischen öffentlichen Kommunalwählerversammlung spricht der Reichstagsabgeordnete Wihlem Liebknecht unter großem Beifall zu den anstehenden Wahlen. Nominiert für den Gemeinderat wurde der Kaufmann Robert Lange und der Weber Paul Neumann, als Ersatz der Zigarrenfabrikant Albert Gärtner und der Schuhmachermeister Wilhelm Jappe. In: Vorwärts.
Gendarmen durchsuchen die Wohnung von Paul Neumann nach den „Londoner Liederbüchern“, die er vertrieben haben soll. In: Vorwärts
Trotz strömenden Regens kamen mehr als 1200 Arbeiter, um auf einer Wählerversammlung den SPD-Vorsitzenden Paul Singer zu hören, der zu den besonderen Forderungen der Sozialdemokratie sprach. In: Vorwärts.
Auf der Generalversammlung des Arbeitervereins im Lokal Hiemke wird Max Kreth zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. In: Vorwärts.
Auf der ersten Konferenz der sozialdemokratischen Gemeindevertreter der Provinz Brandenburg in Rixdorf schildert Karl Gruhl konkrete Probleme seiner Arbeit als Gemeindevertreter. In: Vorwärts
Bauarbeiterversammlung mit dem SPD-Reichstagsabeordneten Gustav Hoch, die die Forderung nach mehr Bauarbeiterschutz vortrug. In: Vorwärts.
Auf einer Bauarbeiterversammlung spricht der Hanauer SPD-Reichstagsabgeordnete Gustav Hoch. Der Tischler Krzemieniecki (später Krohnberg) wird zum Bauarbeiterkongress delegiert. In: Vorwärts.
Im “ Volksgarten“ spricht Fritz Schlegel vom Metallarbeiterverband aus Berlin zur Bedeutung des 1. Mai.
Einweihung des Rathauses Nowawes; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 8
Die Sozialdemokraten Karl Gruhl und Robert Lange gewinnen bei der Gemeindevertreterwahl in Nowawes klar. In: Vorwärts.
Auf der Generalversammlung des Arbeitervereins, der nunmehr 110 Mitglieder hat und somit 800 in 11 Gewerkschaften organiserte Arbeiter vertritt, wurde im Lokal Hiemke Robert Lange als neuen Vorsitzenden gewählt. In: Vorwärts
Auf der zweite Konferenz der sozialdemokratischen Gemeindevertreter der Provinz Brandeburg lobt Karl Gruhl, dass es nunmehr nicht nur um Berlin sondern auch um die kleineren Gemeinden gehe. Dem Vorschlag des Weissensee Gerstenberger, man möge doch das arme Nowawes mit dem reichen Neuendorf zusammenlegen, entgegnete Gruhl, dass der Kreis dies ablehnen, da angeblich kein öffentliches Interesse vorliegen würde. In: Vorwärts
Auf der Generalversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins spricht Karl Gruhl zum Gemeindeetat. Weiterhin beschloss man, wie jedes Jahr eine Maifeier auszurichten. In: Vorwärts.
Regierungsrat August Wichgraf verstirbt, er hatte sich besonders für die Linderung der sozialen Missstände in Nowawes eingesetzt; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 9
Karl Gruhl wird in die Schuldeputation der Gemeinde gewählt, aber von der Regierung nicht bestätigt, da seine Kinder nicht getauft sind. In: Vorwärts.
Dem sozialdemokratischen Wahlverein Nowawes-Neuendorf gehören nunmehr 102 Mitglieder an, darunter u.a. 24 Textilarbeiter, 17 Maurer, 11 Tischler, 11 Arbeiter, 9 Zimmerer, 7 Zigarrenmacher, 6 Buchdrucker, 4 Metallarbeiter, 3 Maler, 3 Barbiere, 3 Kupferschmiede. Man enscheidet sich, zur Kommunalwahl auch erstmalig im reaktionären Neuendorf anzutreten. In: Vorwärts.
Eine geplante Wahlveranstaltung der Sozialdemokratie in Neuendorf kann nicht stattfinden, da der Gastwirt Blau („Deutsches Wirthaus“, Potsdamer Str. 9, heute Alt- Nowawes 15) seinen Saal nicht zur Verfügung stellt. In: Vorwärts.
In Nowawes gewinnt nunmehr die Sozialdemokratie alle 5 Gemeindesitze der 3. Abteilung. Neu gewählt sind der Buchdrucker Otto Hoffmann, der Maurer Wilhem Wagner und der Gastwirt Otto Hiemke. In Neuendorf geht man noch leer aus.
Der „Konsumverein für Nowawes und Umgebung“ wurde gegründet und hat 160 Mitglieder. Seine Geschäftsstelle befindet sich beim Gastwirt Julius Jungnickel in der Wallstr. 62. In: Vorwärts,
Im Lokal Bernhardt in der Priesterstr. 31 findet eine Volksversammlung mit Simon Katzenstein aus Berlin zum Thema „Die Bedeutung des 18. März für das Proletariat“ statt.
Karl Gruhl und Otto Hoffmann geben in der Gemeindevertretung bekannt, dass die Sozialdemokraten gegen den Haushalt stimmen werden, da dieser Ausgaben für Kirchenzwecke enthalte. In: Vorwärts.
Auf einer Wahlversammlung der Sozialdemokratie im Bernhardtschen Lokal, die von 400 Personen besucht wurde, warb Raphael Silberstein aus Rixdorf für eine Unterstützung der Reichstagskandidatur von Fritz Zubeil. In: Vorwärts.