Werner Nerlich – Ein Potsdamer Künstlerleben

In der Lesung und dem Gespräch widmen sich Dorothea Nerlich (Autorin des im letzten Jahr veröffentlichten gleichnamigen Buches und Witwe von Werner Nerlich) sowie Christian Raschke (Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V.) dem biografischen Wirken des Künstlers und Potsdamer Ehrenbürgers Werner Nerlich.

Geboren in Nowawes verbrachte Werner Nerlich hier seine Jugend- und Lehrzeit. Während des Zweiten Weltkrieges überlebte er die Schlacht um Stalingrad und wurde aufgrund der Erlebnisse zum Widerstandskämpfer im Nationalkomitee Freies Deutschland. Er avancierte in der Nachkriegszeit zu einem der bedeutsamsten Künstler in der Stadtgeschichte. Werner Nerlich erlebte von 1915 bis 1999 die unterschiedlichsten Zeitepochen und Gesellschaftsordnungen, die sich in seinem Wirken widerspiegeln. Darüber kommen wir am 16.04. um 18:30 Uhr ins Gespräch.

Dienstag, 16.04.2024, 18:30 Uhr

AWO Kulturhaus Babelsberg, Lounge

Eintritt frei

Erinnern an Heinz „Schupo“ Tietz zum 10. Todestag

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. und der Sportverein Concordia Nowawes 06 e.V. erinnern mit euch gemeinsam am Grab von Heinz „Schupo“ Tietz. Anlass ist der 10. Todestag des Arbeitersportlers und der Babelsberger Fußballlegende.

Mittwoch, 07.02.2024, 17 Uhr
Treffpunkt an der Trauerhalle
Friedhof Goethestraße

1933: Nowaweser Kommunalpolitiker*innen – Verfolgt und erniedrigt

Einweihung einer Erinnerungstafel mit anschließendem Vortrag von Dr. Uwe Klett

Als am 30.1.1933 in Berlin die NSDAP im engen Schulterschluss mit den Deutschnationalen die Macht im Reich übernahmen, waren auch die Tage des “Roten Nowawes” gezählt. Aufgrund der großen Mehrheit von sozialdemokratischen und kommunistischen KommunalpolitikerInnen war eine solche “braun-schwarze Zeitenwende” in der Arbeiterstadt kaum vorstellbar. Dennoch traf der Terror schon Ende Februar die Kommunisten und spätestens mit der “Wiederherstellung des Berufsbeamtentums” auch eine Vielzahl jener Sozialdemokraten, die die Entwicklung der Stadt Nowawes jahrzehntelang geprägt hatten.

Am um 18 Uhr im Kulturhaus Babelsberg (Saal), Karl-Liebknecht-Str. 135, Eintritt frei

Nowaweser Stadtverordnete Gertrud Henkel mit zwei Kindern

Veranstaltung zu Tamara Bunke im Kulturhaus Babelsberg

Am vergangenen Mittwoch, den 06.12.23, fand im Kulturhaus Babelsberg eine Veranstaltung mit rund 40 interessierten Personen zu den lokalen biographischen Bezügen von Tamara Bunke in Potsdam-Babelsberg statt. Unter dem Titel „Tamara Bunke in Potsdam-Babelsberg“, befasste sich der Referent Christian Raschke vor allem mit den sozialen und politischen Bezugspunkten der beiden befreundeten Familien – Byl und Bunke, die letztendlich dazu führten, dass Tamara Bunke (geb. 19.11.1937 in Buenos Aires/Argentinien, gest. 31.08.1967 am Rio Grande/Bolivien) ihre erste Anlaufstation in Potsdam Babelsberg hatte. Im Herbst 1952 kommt Tamara Bunke mit ihrer Familie in die DDR und Tamara Bunke wird in der Wohnung der befreundeten Familie Byl in der Karl-Liebknecht-Straße aufgenommen.

Beide Familien kannten sich bereits aus politischen Zusammenhängen der Weimarer Republik und waren gemeinsam im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. Heinrich Byl aus Nowawes/Babelsberg und Erich Bunke aus Berlin, beide Lehrer und seit 1928 Mitglieder der KPD, agierten in der Widerstandsgruppe um Kurt Steffelbauer, in der kommunistische, sozialdemokratische und parteilose Lehrkräfte mitwirkten. Auch beide Frauen, Wally Byl und Nadja Bunke, waren Teil des antifaschistischen Widerstands. Wally Byl selbst kam gleichfalls aus einem politischen Umfeld und deren Vater bzw. Stiefvater von Heinrich Byl, Hans Ulrich, war als Drucker bei der Roten Fahne in Berlin und einer der Vorsitzenden der KPD in Nowawes.

Mit diesen Zusammenhängen im zeitgeschichtlichen Kontext setzte sich der Vortrag auseinander. Lokale Medien informierten bereits zuvor über die Ausstellung zu Tamara Bunke im Treffpunkt Freizeit und den Vortrag, der mit zahlreichen Bildern ergänzt wurde. Der Redakteur von der Tageszeitung „nd“, Andreas Fritsche, schrieb über die Veranstaltung einen umfangreichen Artikel, den wir hiermit ebenso veröffentlichen.

Artikel im nd: Sie kämpfte mit Che Guevara: Tamara Bunke in Babelsberg

Eröffnung Ausstellung zu Tamara Bunke

Tamara Bunke: Eine Biografie zwischen Mythos und Wirklichkeit

Zur Eröffnung der Ausstellung über Leben und Mythos Tamara Bunke laden die Veranstalter Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V., Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida Potsdam e.V., Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. und kommunalpolitisches forum Land Brandenburg e.V. herzlich ein.

Professor Oliver Rump von der Hochschule für Technik und Wirtschaft führt in die Ausstellung ein und berichtet über das Zustandekommen und die Erarbeitung des Projektes. Zugleich gibt er einen Einblick in das Leben Tamara Bunkes.

Wo: Treffpunkt Freizeit Potsdam, Am neuen Garten 64, 14467 Potsdam

Wann: Mittwoch, 08.11.2023 um 18 Uhr

Viktoria-Garten & Kino Charlott

Diskussion/Vortrag: Viktoria-Garten & Kino Charlott – Ein bedeutender Ort der Arbeiter*innenbewegung in Potsdam

12.10.2023, 18:00 – 21:00 Uhr; Lottenhof, Geschwister-Scholl-Str. 34, 14471 Potsdam

In unmittelbarer Nähe vom Bahnhof Potsdam-Charlottenhof gibt es zwei markante Gebäude, die für die Sozial- und Kulturgeschichte des Stadtteils und der Stadt Potsdam eine wichtige Rolle spielen: das ehemalige Viktoria-Garten-Restaurant und der dazugehörige große Ballsaal, in dem von 1934 bis 1998 das Kino Charlott seinen Ort hatte. Beide Gebäude sind mittlerweile verkauft und in privater Hand.

In dieser Veranstaltung möchten wir zum einen auf die Geschichte des Ortes für die Arbeiter*innen-Bewegung eingehen, galt doch der „Viktoriagarten“ als größte Versammlungsstätte der Arbeiter*innen von 1890 bis zur Novemberrevolution 1918 mit prominenten Rednern wie August Bebel. Auch Karl Liebknecht hielt am 15. Januar 1901 seine erste Rede in Potsdam genau hier.

Zu Beginn wird der Architekt und Bauhistoriker Thomas Sander den Ort vorstellen und auch auf die besondere Bedeutung für die Architektur-, Kultur- und Sozialgeschichte eingehen.

Im Anschluss daran wird die Ethnologin Jeanette Toussaint vor allem die Geschichte des Kinos Charlott thematisieren und Uwe Klett von der Geschichtswerkstatt „Rotes Nowawes“ wird einige Stätten der Arbeiterkulturbewegung in Nowawes (Babelsberg) gestern und heute vorstellen.

Daran anschließend wollen wir in einem zweiten Teil gemeinsam mit den Teilnehmenden darüber diskutieren, wie die Geschichte des Ortes längerfristig erinnert werden könnte und welche Möglichkeiten dafür trotz der geplanten kommerziellen Nutzung zukünftig bestehen sollten.

Tamara Bunke – Ausstellung und Begleitprogramm

Vom 08.11.23 bis zum 22.12.23 gibt es im Potsdamer Treffpunkt Freizeit die Ausstellung „Leben und Mythos von Tamara Bunke“ zu sehen. Organisiert wird die Ausstellung mit einem Begleitprogramm von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V., der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V., dem Lateinamerika-Arbeitskreis tierra unida e.V. und dem kommunalpolitischen forum Land Brandenburg e.V.

Vortrag: Tamara Bunke in Potsdam-Babelsberg

Tamara Bunke, geboren am 19. November 1937 in Buenos Aires/Argentinien und gestorben am 31. August 1967 in Vado del Yeso/Bolivien, ist als Revolutionärin mit dem Namen „Tania – la Guerillera“ vor allem in der DDR bekannt gewesen. Sie stirbt im Kampf, wird jedoch erste Jahre später geehrt, nach ihr werden Kindergärten und Schulen benannt. Zwar ist vielen Personen geläufig, dass sie als mit ihrer Familie emigrierte Person in Fürstenberg/Stalinstadt lebte, politisch aktiv wird und über Berlin nach Lateinamerika geht, um dort für den Sozialismus zu kämpfen, doch weniger bekannt ist, dass ihre erste deutsche Station hier in Babelsberg war.

Wir blicken zurück in das Jahr 1952, als die Familie Bunke aus Argentinien in Babelsberg von Freunden aufgenommen wurde. Ein biographischer Vortrag mit Frank Reich und Christian Raschke von der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V.

Eine Veranstaltung im Kontext der Ausstellung „Leben und Mythos von Tamara Bunke“ im Treffpunkt Freizeit vom 08.11. bis 22.12.2023.

Mittwoch, 06.12.2023, 18 Uhr

AWO Kulturhaus Babelsberg, Lounge, Karl-Liebknecht-Straße 135

Einweihung des Martha-Ludwig-Platzes in Babelsberg

Am 115. Geburtstag von Martha Ludwig, wollen wir den kürzlich nach ihr benannten Platz mit einem Erläuterungsschild, einem Festakt und einem Rundgang am Dienstag, den 19.09.2023, gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam und den Initiativen, die sich für die Benennung von Orten nach Frauen aus der Nowaweser Arbeiterinnenbewegung eingesetzt haben, offiziell einweihen.

Um 17:00 Uhr beginnt der Festakt mit der Einweihung des Platzes und des Zusatzschildes, im Anschluss wird es eine Führung auf den Spuren des Mädchen Krümels geben, über die Martha Ludwig als Kinderbuchautorin ihr berühmtes Werk verfasst hat. Der Rundgang wird ungefähr eine Stunde dauern.

Martha Ludwig wurde am 19.09.1908 in Nowawes geboren und starb am 24.07.1992. Ihr Werk „Das Mädchen Krümel“, welches 1970 erschien, beschreibt eine Kindheit im damals proletarisch geprägten Nowawes. Im Jahr 1977 verfilmte die DEFA das Buch, das als Schullektüre in der DDR-Zeit war.

Ort: Martha-Ludwig-Platz (Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße/Glasmeisterstraße)
Zeit: 19.09.2023, 17:00 Uhr Einweihung, 17:30 Uhr Rundgang