Zeitstrahl

Zeitstrahl

1933
Juli 23

Deutsche Christen gewinnen Kirchenwahlen

Die Nazi-treuen “Deutschen Christen” gewinnen die Kirchenwahlen in der Evangelischen Kirche von Nowawes mit 2.303 Stimmen gegen die Liste “Evangelium und Kirche”, die 1.593 Stimmen erhält. In: Potsdamer Tageszeitung.
Juli 8

Vorstände von Kleingartenvereinen abgesetzt

Die Vorstände der Kleingartenvereine “Moosgarten”, “Naturfreunde” und “Glienicker Winkel” werden wegen kommunistischer Unterwanderungen abgesetzt. In: Teltower Kreisblatt.
Juli 4

Kleingartenwesen von “Marxisten” gesäubert

Die “marxistischen” Vorstände der Kleingartenanlagen “Moosgarten”, ,,Naturfreunde” und “Glienicker Winkel” werden vom gleichgeschalteteten Ortverband der Kleingärtner aufgelöst. In: Potsdamer Tageszeitung.
Juli 3

erste Stadtverordnetenversammlung ohne SPD

Die nunmehr völlig gleichgeschaltete Stadtverordnetenversammlung tagt erstmalig ohne gewählte Vertreter der SPD. In: Teltower Kreisblatt.
Juli 3

Kampffront Schwarz-Weiß-Rot nun bei der NSDAP

Nach Ausschluss der Kommunisten und Sozialdemokraten werden die Mitglieder der “Kampffront Schwarz-Weiß-Rot” (Deuschnationale von Hugenberg) zu “Hospitanten” in der NSDAP-Fraktion in der gleichgeschalteten Stadtverordnetenversammlung. In: Potsdamer Tageszeitung.
Juli 1

Auflösung des Kindertagesheims in der Havelstr.

Die NSDAP-Stadtverwaltung löst das Kindertagesheim in der Havelstr. auf. Die betreffenden Kinder sollen andere Einrichtungen besuchen, wo sie “nach neuzeitlichen Gesichtspunkten” eine Erziehung erhalten sollen. Das Heim selbst wird in ein Schulungsheim der SA-Standarte 235 umgewandelt. In: Teltower Kreisblatt.
Juni 28

Christliche Revolution

Unter Leitung des NSDAP-Stadtrates Friedrich Hinrichs findet eine Großkundgebung der Deutschen Christen im Evangelischen Gemeindesaal in der Schulstr. statt. Es spricht Pfarrer Walter Hoff aus Berlin. In: Teltower Kreisblatt.
Juni 28

Neubabelsberg ehrt Hindenburg, Hitler und Goebbels

Die neue, “gleichgeschaltete” Gemeindevertretung von Neubabelsberg verleiht einstimmig die Ehrenbürgerschaft an Hindenburg, Hitler und Goebbels. In: Potsdamer Tageszeitung.
Juni 27

Rektor Dr. Krampe entlassen

Der sozialdemokratische Direktor des Althoffgymnasiums, Dr. Siegfried Krampe, ist mit sofortiger Wirkung aus dem Schuldienst “entlassen” worden. In: Potsdamer Tageszeitung.
Juni 25

“Nachtaufe” von Kindern der ehemaligen Weltlichen Schule

Pfarrer Victor Hasse tauft eine Reihe von ehemaligen Schülern der von den Nazis geschlossenen Weltlichen Schule. An die Eltern appeliert er, “ihre Kinder nunmehr im Geist der neunen Zeit zu erziehen”. In: Potsdamer Tageszeitung.
Juni 25

Einweihung eines SS-Heims

Der SS-Trupp Nowawes weiht in der Wilhelmstr. 24 ein SS-Heim ein. In: Teltower Kreisblatt.
Juni 24

NSDAP Sonnenwendefest mit Bücherverbrennung

Auf dem Sonnenwendefest der NSDAP als “Fest der deutschen Jugend” an der Wetzlaer Bahn werden aus der Stadtbibliothek und den Schulbüchereien “ausgemerzte marxistische Schriften” verbrannt. Die “Feuerede” hält der NSDAP-Stadtrat Richard Pichottka. In: Teltower Kreisblatt.
Juni 22

Warnung vor kommunistischer Betriebspropaganda

Auf der Kreis-Amtswaltertagung der NSBO im Konferenzsaal des Baugewerkbundes in der Berliner Großbeerenstr. 96 warnt der Kreisbetriebszellenleiter Becker vor 115 Amtswaltern vor der illegalen KPD und RGO, die Flugblätter unter den Bauarbeitern verteilen. In: Teltower Kreisblatt.
Juni 17

Fahnenweihe der NSBA-Fachschaft Kommunalbeamter

Im Lindenpark, Stahnsdorfer Str. 78 nimmt der SS-Mann und Polizeipräsident von Potsdam, Graf Helldorf die Fahnenweihe der “Nationalsozialistischen Beamtenabteilung” Nowawes vor. Dazu singt der Männergesangsverein “Liederkranz”.  In: Potsdamer Tageszeitung.
Juni 16

Ermordung von Walter Klausch

Der Nowaweser Kommunist Walter Klausch wird im KZ Oranienburg nach schweren Misshandlungen ermordet. Auf seiner Beisetzung auf dem Friedhof Großbeerenstr., der von der Polizei überwacht wurde und auf dem alle politischen Demonstrationen verboten waren, versammelten sich dennoch viele Arbeiter und eine Bergmannskapelle spielte das Arbeiterlied „Wer schafft das Gold zutage“, das den an diesem Tage verbotenen kommunistischen Text “Die roten Sturmkolonnen” hatte. In: BLHA.
Juni 2

Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nazis

An der Ecke Wallstr. Kreuzstr. kommt es zwischen Anhängern der KPD unter Leitung des Arbeiterters Richard Schach und Nazis zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Schach wird im August 1933 zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 24

Altnazi Dr. Ernst Schlange wird Ehrenbürger

Auf Antrag des NSDAP-Stadtverordneten Hermann Baatz beschleißen NSDAP und die Kampffront Schwarz-Weiß-Rot die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Nowawes an den Potsdamer ehemaligen Gauleiter und Gründer der NSDAP-Ortsgruppe in Nowawes, Dr. Ernst Schlange. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 17

Kleingärtner gleichgeschaltet

Unter dem Vorsitz des “Kommissars der Kleingarten-Vereine”, Albin Eberhardt,  werden diese in einer Veranstaltung bei Hilbert in der Wilhelmstr. gleichgeschaltet. Der alte Vorsitzende Gustav Menrock kandiert nicht mehr und wird ersetzt durch Karl Peschlow. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 16

Horst-Wessel-Gedenkstein in Neubabelsberg eingeweiht

Die SA marschiert durch Nowawes hin nach Neubabelsberg in die Kaiserstr. 34 zum Polzeihaus “Kurmark”, um dort ein Horst-Wessel-Gedenkstein einzuweihen. In: Fehrbelliner Zeitung.
Mai 16

“friedliche Erstürmung der roten Schulburg”

Geschmückt mit den Fahnen des “neuen Deutschlands” an der Gemeindeschule in der Priesterstraße wird das Ende der weltlichen Schule von Nowawes – der “roten Schulburg” – besieglt. Ein Festumzug trifft sich mit allen brauen und schwarzen Honorationen auf dem Schulhof der 3. Gemeindeschule in der Schulstr. mit Gesang und Gebet. Nun endlich sei eine “Schularbeit in deutschem Geiste” möglich. Hinter der SA-Kapelle Potsdam marschieren dann die Stadtvertreter, die Lehrerschaft und die Schüler durch Nowawes hin zum Schulgebäude in der Priesterstr. NSDAP-Stadtrat Richard Pichottka  preist in einer Ansprache, dass nunmehr “in dieser Schule Kinder zu deutschen Männern erzogen werden”. In: Nowaweser Anzeiger.
Mai 15

Sozialdemokrat Skirk will am “nationalen Aufbau” mitarbeiten

Der Nowaweser Sozialdemokrat Paul Skirk erklärt im Namen der SPD-Kreistagsfraktion Teltow, “dass man sich nicht mehr parteipolitisch gebunden fühle und am nationalen Aufbau des Staates gerne bereit sei, mitzuarbeiten”. In: Anzeiger von Nowawes.
Mai 14

Fahnenweihe der NSBO

Auf dem Sportplatz Sandscholle findet die Fahnenweihe der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO) und der ihr angeschlossenen Innungen statt. Es spricht der Gau-Betriebszellenleiter Heinz Wohlleben (NSDAP). In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 13

Horst-Wessel-Gedenkstein

Auf dem Adolf-Hitler-Platz (heute Peter-Weiß-Platz) wird ein Horst-Wessel-Gedenkstein mit einer “kurzen Andacht” durch den NSBO-Ortsgruppenführer, Fritz Krüger im Beisein einer Vielzahl von NSBO-Betriebszellenverbänden aus Nowawes eingeweiht. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 13

Horst-Wessel-Gedenkstein in Nowawes

Auf dem Adolf-Hitler-Platz vor der Ortskrankenkasse wird kurz vor Mitternacht ein Horst-Wessel-Gedenkstein eingeweiht. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 3

Weg mit “kommunistischen Hetzanschriften”

Der Vorsitzende der Stadtverornetenversammlung Hans Kellnereit (NSDAP) fordert von allen Hauseigentümern die umgehende Beseitigung “kommunistischer Hetzanschriften” an ihren Häusern zu beseitigen. Bürgermeister Walter Rosenthal setzt die neuen Stadträte Richard Pichottka, Alfred Gebauer, Friedrich Hinrichs und Karl Reichardt kommisarisch ein. Sie gehören der NSDAP oder der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot an. Kommunisten waren von der Wahl gänzlich ausgeschlossen, Sozialdemokraten mehrheitlich abgelehnt. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 3

Sozialdemokraten “beurlaubt”

Der Direktor des Arbeitsamtes Potsdam-Nowawes, Paul Fleischmann und der Leiter des städtischen Omnibusbetriebes, Ludwig Wünsch – beide ehemalige Sozialdemokraten – sind “beurlaubt” worden. Der Sozialdemokrat und ehemalige Leiter des Nowaweser Reichsbanners, Paul Rottstock legt sein Mandat als Stadtverordneter nieder. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 3

Paul Fleischmann als Direktor des Arbeitsamtes beurlaubt

Paul Fleischmann, ehemaliger sozialdemokratischer Stadtverordnetenvorsteher, ist als Direktor des Arbeitsamtes Potsdam-Nowawes beurlaubt. Das gleiche Schicksal trifft den Leiter des städtischen Omnibusbetriebes, Ludwig Wünsch. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 3

Weg mit “kommunistsichen Hetzanschriften”

Der Stadtverordnetenvorsteher Hans Kellnereit (NSDAP) fordert die Beseitigung von “kommunistischen Hetzanschriften” an öffentlichen Gebäuden. In: Potsdamer Tageszeitung.
Mai 1

Der Tag der Arbeit unter dem Hakenreuz

Unter den Klängen des Spielmannzuges des Stahlhelm marschieren Nowaweser mit Hakenkreuzbinde, die SA, die SS und Stahlhelmer vom Rathaus, wo der Ortsgruppenleiter der NSDAP Hermann Baatz und der Erste Bürgermeister Walter Rosenthal sprechen, kommend zum Sportplatz Sandscholle. Dort predigt dann Pfarrer Horst Lahr (NSDAP) aus Potsdam “Arbeit ist Gottesdienst!”. In: Potsdamer Tageszeitung.  
Mai 1

Ortgruppensgründer der NSDAP erhält Ehrenbürgerurkunde

Aus den Händen des Bürgermeisters Walter Rosenthal erhält Dr. Ernst Schlange, Gründer der NSDAP in Nowawes, die Urkunde der Ehrernbürgerschaft im Rahmen einer Fahnenweihe der NSDP-Ortsgruppe Altstadt in Klemms Festsälen. In: Teltower Kreisblatt.
Mai 1

Illegale Maiveranstaltung im Park

Maiveranstaltung im Park Babelsberg, neben der offiziellen nationalsozialistischen Maifeier in Nowawes treffen sich am 1. Mai auch Arbeiter im Babelsberger Park, zu ihnen spricht der Kommunist Walter Klausch; Aus: Potsdams andere Seiten, Kalenderblätter, Ausgabe 5, 14. Jahrgang, Mai 2018, S. 4
April 28

Rektor der Weltlichen Schule beurlaubt

Der Rektor der Weltlichen Schule, in der Priesterstr., Hans Richter, wird aus politischen Gründen vom Schulamt beurlaubt. In: Potsdamer Tageszeitung.
April 22

Vereidigung der SA-Standarte 235

Von Potsdam kommend marschiert die SA-Standarte 235 durch Nowawes nach Neubabelsberg. Am dortigen Kriegerdenkmal auf dem Hindenburgplatz haben alle vaterländische Vereine und Verbände, der Stahlhelm, der Marineverein, die DRK-Sanitätskolonne und die Feuerwehr mit ihren Fahnen Aufstellung genommen. Die Vereidigung der SA nimmt der SA-Oberführer  Wolf-Heinrich von Helledorff im Beisein des SA-Standartenführers Willi Ruckdeschel vor. In: Potsdamer Tageszeitung.
April 12

Hitler und Hindenburg Ehrenbürger von Nowawes

Die NSDAP-Fraktion stellt einen Dringlichkeitsantrag, Hitler und Hindenburg die Ehrenbürgerschaft der Stadt Nowawes zu verleihen. Bei Stimmenthaltung der SPD-Fraktion (“man solle die Sache doch nicht übertreiben”) wird der Antrag angenommen. Zu unbesoldeten Stadträten werden von der “Nationalen Einheitsliste” (NSDAP und Schwarz-Weiß-Rot) Richard Pichottka, Alfred Gebauer,  Friedrich Hinrichs und Karl Reichardt und von der SPD Max Schröder, Max Singer und Paul Rottstock gewählt. Die NSDAP und ihre Verbündeten drängen auf eine schnelle Straßenumbenennung: so sei der “Jude Rathenau eine Schmach für das Land”. Gegen die Stimmen der SPD werden die Namen von Walter Rathenau, Louis Nathan, Paul Neumann und Karl Gruhl aus dem Stadtbild getilgt. In: Teltower Kreisblatt.    
April 11

Adolf-Hitler-Platz

Der bisher noch namenlose Platz vor der Ortskrankenkasse (heute Peter-Weiss-Platz) erhält den Namen Adolf-Hitler Platz. Der Platz, der den Namen des ersten republikanischen Reichspräsidenten, Friedrich Ebert, trägt, wird in Plantagenplatz rückbenannt. In: Teltower Kreisblatt.
April 3

DRK übernimmt die ASB-Unfallwache

Entsprechend dem Beschluss des braun-schwarzen Magistrats räumt der  Arbeitersamariterbund die Unfallwache in der Priesterstr. neben dem Rathaus und das DRK unter Leitung ihres 1. Vorsitzenden, Robert Tietz (NSDAP), übernimmt die Räumlichkiten. In: Potsdamer Tageszeitung.
April 2

Mit Gottes Segen ins “Dritte Reich”

Anlässlich der Konstituierung der neuen Stadtverordnetenversammlung – bei Ausschluss der fünf gewählten kommunistischen Stadtverordneten – versammeln sich die Rechtsfraktionen (NSDAP und Schwarz-Weiß-Rot) im evangelischen Gemeindesaal in der Schulstr. 8. Angeführt von den 4 Pfarrern von Nowawes marschiert man dann zur Friedrichskirche, wo man vom Stahlhelm, SA und SS empfangen wird. Während des 50minütiger Gottesdienstes wird gefordert, “dass Kreuz in den Sitzungssaal des Rathauses wieder aufzuhängen und sich zur Christusgemeinde zu bekennen”. In: Teltower Kreisblatt und Nowaweser Anzeiger.
April 2

Nazis und Deutschnationale übernehmen das Rathaus im Handstreich

Die Konstituierung der neuen Stadtverordnetenversammlung erfolgt ohne die 5 gewählten kommunistischen Stadtverordneten Paul Schultze, Paul Paulick, Ernst Lüdicke, Stanislaus Lindner und Wilhelm Killmey. Beim Betreten des Saales rufen Besucher ein dreifaches “Hitler Heil!”. Die NSDAP mit ihrem rechtsnationalen Verbündeten haben nunmehr 17 Stimmen gegen 9 Stimmen der SPD. Angesichts dieser neuen “Stärkeverhältnisse” wird der Nazi Hans Kellnereit zum neuen Vorsteher gewählt. Die Mitglieder der SPD-Fraktion geben einen leeren Stimmzettel ab. Ein dreifaches “Sieg Heil!” dröhnt durch den Sitzungssaal. Der zweitstärksten Fraktion, der SPD, und ihrem Kandidaten Otto Machate, wird der Posten des Stellvertreters verwehrt. Stattdessen werden Karl Gartz (Kampffront Schwarz-Weiß-Rot) und Otto Melzer (NSDAP) durchgedrückt. Nach der Konstituierung spricht der Stadtverordnete und NSDAP-Ortsgruppenleiter Hermann Baatz vom Balkon des Rathauses, flankiert von je 2 SA- und SS-Männern, zu den Versammelten und verspricht, dass man sich “mit Leib und Leben für die Veränderung der Verhältnisse einsetzen werde”. Die Masse stimmt das Horst-Wessel-Lied..Weiterlesen
April 1

“Judenboykott” auch in Nowawes

Punkt 10 Uhr beginnt der Kampfbund der NSDAP, der Propagandawart und der SA-Sturmführer mit dem Boykott von 16 jüdischen Geschäften. Vor diesen haben sich SA-Männer aufgebaut. In: Nowaweser Anzeiger.
April 1

Brauner Laden der NSDAP eröffnet

In der Wilhelmstr. 60 eröffnet die NSDAP-Ortsgruppe ihren “Braunen Laden”. In: Potsdamer Tageszeitung.
März 31

Braun und Schwarz beschließen Kriegerdenkmal

Der Denkmalausschuss der Stadt – nunmehr nur noch besetzt von NSDAP und Deutschnationalen – beschließt unter der Leitung des Ehrenvorsitzenden, des Alt-Nazis Hermann Baatz die Errichtung eines Kriegerdenkmals auf dem Neuendorfer Bethlehemkirchplatz (heute Neuendorfer Anger). In: Nowaweser Anzeiger.
März 30

Sozialdemokrat Paul Fleischmann legt Mandate nieder

Der bisherige langjährige Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung, Paul Fleischmann, legt sein Mandat als gewählter Stadtverordneter und Provinzialtagsabgeordneter nieder. In: Potsdamer Tageszeitung.
März 29

Bürgermeister Rosenthal bleibt, SPD- und KPD-Stadträte werden beurlaubt

Die örtliche NSDAP hat entschieden, dass der bisherige Erste Bürgermeister Walter Rosenthal im Amt verbleiben kann. Hingegen wird sein Stellvertreter Dr. Franz Litterscheid (SPD) und die Stadträte Paul Skirk (SPD), Max Schröder (SPD), Max Singer (SPD) und Ewald Messerschmidt (KPD) umgehend beurlaubt. In: Teltower Kreisblatt.
März 26

letzte Jugendweihe trotz Verbot

Die Freidenkerbewegung organsiert unter halblegalen Bedingungen eine Jugendweihe. Vor dem Veranstaltungsort – dem Thalia-Kino – angekommen, wird den Eltern und Schülern das Betreten durch die Polizei verboten. Auf verschiedenen Wegen gehen dann die Teilnehmer in den Park Babelsberg und feiern dort unter freiem Himmel die Jugendweihe. Es spricht zu ihnen Hermann Maaß (SPD,) der bisherige Geschäftsführer des Reichsausschuss der deutschen Jugendverbände.
März 24

Lager der Technischen Nothilfe aufgelöst

Das Lager der Technichen Nothilfe wird aufgelöst, da dessen Leiter und viele Mitabeiter dem Reichsbanner “Schwarz-Rot-Gold” angehören. In: Teltower Kreisblatt.
März 17

Kommunisten verhaftet

Wegen der Herstellung und Verbreitung der illegalen KPD-Zeitung “Roter Pionier” wird Walter Junker in seiner Wohnung in der Lützowstr. 5 zusammen mit Walter Klausch und Richard Graening verhaftet.
März 15

Razzia in kommunistischen Laubenkolonien

Auf Veranlassung der Politischen Polizei führt die Schutzpolizei, die SA-Hilfspolizei und die gesamte Kriminalpolizei mit 9 Polizeiautos aus Potsdam kommend Razzien in den “kommunistischen” Laubenkolonien am Horstweg, an der Gartenstr. und am Babelsberg durch. In: Teltower Kreisblatt.
März 11

Karl Gadow verweigert Hitler Huldigung

Anlässlich eines verordneten feierlichen Aktes des Hissens der schwarz-weiß-roten Fahne und der Hakenkreuzfahne auf dem Gebäude des Realgymnasiums weigert sich der SAJler Karl Gadow, das Horst-Wessel-Lied zu singen und statt einem “Hurra!” rief er “Freiheit!”. In: private Erinnerung.
März 6

Inhaftierung von Kommunisten

Vor und am Wahltag nimmt die Polizei in Nowawes und Potsdam 33 Personen wegen “kommuninistischer Betätigung” fest, von denen 24 in Haft bleiben. Q: Terror in der Provinz Brandenburg, S. 32
März 4

Hakenkreuzfahne am Rathaus

Angesichts der bevorstehenden “Kommunalwahlen” werden am Rathaus die Hakenkreuzfahne und die kaiserliche Reichsfahne Schwarz-Weiß-Rot gehisst. SA, SS und Stahlhelm marschieren auf. SA-Hilfspolizisten sichern die Veranstaltung. In: Potsdamer Tageszeitung.