In einer Veranstaltung, organisiert durch die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V., Omas gegen Rechts und die Potsdamer VVN-BdA, konnte die Grünfläche an der Großbeerenstraße zur Ahornstraße in Wally-Lehnert-Platz umbenannt werden. Die Veranstaltung, die im Kontext zum 80. Jahrestag der Befreiung von Potsdam-Babelsberg vom Nationalsozialismus stand, kamen bis zu 60 Interessierte. In den Redebeiträgen ging es unter anderem um die Potsdamer Erinnerungskultur sowie der Bezug zu einer herausfordernden Zeit, Zwangsarbeitende und ihre Selbstbefreiung in den Babelsberger Rüstungsbetrieben und um Nowaweser/Babelsberger Frauen im NS-Widerstand. Neben Wally Lehnert sollen laut Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten weitere öffentliche Plätze nach Nowaweser Frauen benannt werden, darunter Anna Müller und Olga Bathe.
Wally Lehnert, geb. Müller, wurde am 02.09.1905 in Nowawes geboren und starb am 30.12.1977 in Potsdam. Sie war einfache Arbeiterin, Mitglied der KPD, sammelte in der NS-Zeit Geld für inhaftierte Antifaschisten und half zusammen mit ihrem Mann Alfred Lehnert sowjetischen Zwangsarbeitenden und Kriegsgefangenen. Einige von ihnen brachten sie im Frühjahr 1945 in ihrer Laube in der Bahnhofstraße unter. Als Teil einer Widerstandsgruppe beseitigte sie zusammen mit sowjetischen Zwangsarbeitenden im April 1945 eine Panzersperre am Bahnhof Drewitz (heute Bahnhof Medienstadt Babelsberg) und verteilte Flugblätter in Babelsberg, um den Einmarsch der Roten Armee zu erleichtern.



