Zeitstrahl
1906
Sozialdemokratische Nominierung für die Gemeindewahlen in Nowawes und Neuendorf
Sozialdemokratische Wahlvereinsveranstaltung in den „Deutschen Festsälen“: Für die Gemeindevertretung Nowawes wurden Karl Gruhl, Karl Gomoll und Ernst Zöllner nominiert, für Neuendorf Paul Fesser und Wilhelm Schulz. In: Vorwärts.
1905
Nowaweser Bevölkerung wächst
Hatte Nowawes 1900 noch 10.974 Einwohner, so waren es 1905 schon 12.148. In: Vorwärts.
Volkszählung in Nowawes und Neuendorf
Eine Volkszählung ergab, dass die Einwohnerzahl in Nowawes von 10.974 im Jahre 1900 um 1.174 auf 12.148 im Jahre 1905 zugenommen hat. In Neuendorf wuchs sie im gleichen Zeitraum von 4.761 um 2.099 auf 6.860. In: Vorwärts.
Erfolgreiche Entwicklung des Konsumvereins
Die Mitgliederzahl wuchs von 551 auf 610. Trotz des 15wöchigen Textilarbeiterstreiks, der einen Kaufkraftverlust von 200 Mark pro Mitglied bedeutete, konnte der Umsatz gesteigert werden. Eine Dividende von 6% konnte ausgeschüttet werden. In: Vorwärts.
Sieg der Freien Gewerkschaften bei der Wahl zur Ortskrankenkasse
Bei den Delegiertenwahlen zur Ortskrankenkasse siegt die Liste der Freien Gewerkschaften mit 440 Stimmen gegenüber den Gewerkvereinler mit 137 Stimmen. In: Vorwärts.
Vortrag zum sozialdemokratsichen Parteiprogramm
Der Reichstagsabgeordnete Fritz Zubeil beginnt im Lokal von Otto Hiemke in der Wallstr. 55 seinen Vortragszyklus zum Parteiprogramm. In: Vorwärts.
Vortrag zu den russischen Freiheitskämpfen
Das Gewerkschaftskartell Nowawes veranstaltet einen Lichbildervortrag von Max Grempe aus Berlin über die russischen Freiheitskämpfe. In: Vorwärts.
Wahlvereinsversammlung in Neuendorf
Öffentlicher Wahlvereinsversammlung in Neuendorf im Lokal von Paul Junger in der Großbeerenstr. 50. Es spricht Friedrich Küter aus Schöneberg zu „Sozialdemokratie in Gemeindevertetungen“. In: Vorwärts.
Ehrung des ermordeten polnischen Arbeiterrevolutionärs Martin Kaspzak
Auf der Generalversammlung des Wahlvereins wird der von russichen Schergen in Warschau ermordete polnische Arbeiterrevolutionär Martin Kaspzak geehrt. Die Mitgliederzahl im Verein steigt von 208 auf 363. Neuer 1. Vorsitzender wird Karl Gomoll, sein Stellvertreter Karl Gruhl. Der “Vorwärts” wird von 275 Mitglieder und die “Brandenburger Zeitung” von 190 gelesen. In: Vorwärts.
Karl Gruhl auf SPD-Parteitag
Der Nowaweser Karl Gruhl nimmt am sozialdemokratischen Parteitag in Jena teil. In: Vorwärts.
Volksversammung gegen Militärmißhandlungen im deutschen Heere
Volksversammlung im Volksgarten mit dem Reichstagsabgeordneten Fritz Zubeil zu „Militärmißhandlungen im deutschen Heere“. In: Vorwärts.
Sozialdemokratie gegen die Todesstrafe
Auf der Versammlung des Wahlvereins spricht Max Grempe aus Berlin zum Thema “Warum fordern wir die Abschaffung der Todesstrafe?” In: Vorwärts.
Volksversammlung gegen Fleischnot und -verteuerung
Volksversammlung in den Schmidtschen “Deutschen Festsälen” zu „Gegen die Fleischnot und die Fleischverteuerung- gegen die Beraubung und Bewucherung der arbeitenden Bevölkerung“. In: Vorwärts.
Sozialdemokratische Veranstaltung in Neuendorf
Auf einer sozialdemokratischen Veranstaltung in Neuendorf spricht der Schöneberger Stadtverordnete Karl Wollermann zum Thema “Kommunalpolitik”. Der Nowaweser Karl Gruhl sagt zu, dass der Wahlverein nunmehr auch laufend Versammlungen in Neuendorf durchführen wird. In: Vorwärts.
Gewerkschaftsversammlung im Volksgarten
Öffentliche Gewerkschaftsversammlung im Volksgarten. Metallarbeiter Adolf Cohen aus Berlin referierte über den Kölner Gewerkschaftskongress, der sich insbesondere mit dem politischen Massenstreik beschäftigte. In: Vorwärts.
Metallarbeiter organisieren sich
Auf einer öffentliche Metallarbeiterversammlung im Schmidtschen Lokal mit 300 Teilnehmer informierte Gen. Hartmann vom Metallarbeiterverband aus Berlin informierte über die Organisation der Metallarbeiter. Der Arbeiter Simon Dummernix von Orenstin & Koppel wandte sich gegen die Spaltungsversuche der Hirsch-Dunckerschen. In: Vorwärts.
Maifeier mit Fritz Zubeil
Die Maifeiern im Volksgarten von Robert Godglück und in den Deutschen Festsälen von Ernst Schmidt finden mit Gartenkonzerten statt. Bei Godglück tritt auch Fritz Zubeil auf einer Volksversammlung auf. In: Vorwärts.
Nowaweser Teppichweber schließen sich dem Streik an
24 von 25 Teppichweber aus Nowawes schließen sich dem Berlinweiten Streik der Teppichweber an. In: Vorwärts.
Jutespinnerei beutet Mädchen aus
Die Deutsche Jutespinnerei bringt angeworbene junge Weberinnen in einem umgebauten Pferdestall in der Mühlenstr. unter erbärmlichsten Bedingungen unter. In: Vorwärts.
Volksversammlung zur Unterstützung der russischen Revolution
Bei Goldglück im Volksgarten findet eine Volksversammlung der sozialdemokratischen Vertrauensleute als Protest gegen die Greul des Zarismus und als Sypathieerklärung für die russische Freiheitskämpfer statt. In: Vorwärts.
Karl Krohnberg neuer Vorsitzender des Wahlvereins
Für Otto Hoffmann wird der Tischler Karl Krohnberg zum neuen 1. Vorsitzenden des sozialdemokratischen Wahlvereins gewählt. In: Vorwärts.
1904
Sozialdemokratischer Wahlverein hat schon 261 Mitglieder
Die Mitgliederzahl des sozialdemokratischen Wahlvereins stieg innerhalb eines Jahres von 206 auf 261. Darunter sind v.a. Maurer, Arbeiter, Textilarbeiter, Buchdrucker, Metallarbeiter, Zimmerer und Tischler. Alter und neuer 1. Vorsitzender ist der Buchdrucker Otto Hoffmann, 2. Vorsitzender der Gastwirt Karl Gruhl. In: Vorwärts
Sprechstunden des Gewerkschaftskartells bei Gruhl in der Priesterstr.
Dass Gewerkschaftskartell Nowawes beschließt, nunmehr vierzehntägig Sprechstunden im Lokal von Karl Gruhl in der Priesterstr. 69 abzuhalten. In: Vorwärts.
Streik bei Haase & Ruß
Bei Haase & Ruß in der Retzowstr. streiken 31 Männer und 22 Frauen wegen der Maßregelung von 3 organisierten Arbeitern. In: Vorwärts.
Arbeiterwiderstand in der Schuhfabrik Haase & Ruß
Alle Arbeiter bei Haase & Ruß haben Kündigung eingereicht, um gegen die Absenkung der Löhne zu protestieren, die das Ziel haben, die Organisation der Arbeiter zu zerschlagen. In: Vorwärts.
Streikunterstützung für Schuhmacher bei Haase & Ruß
Öffentliche Schuhmacherversammlung bei Hiemke in der Wallstraße zu den Auseinandersetzung bei Haase & Ruß. Der Zentralvorstand des Schuhmacherverbandes unterstützt den Streik von 57 Arbeiterinnen und Arbeiter. In: Vorwärts.
Maifeier bei Bernhardt im Volksgarten
Die Maifeier wurde im Bernhardschen Lokal mit 500 Gästen durchgeführt. Die Festworte sprach der verantwortliche Redakteur der „Brandenburger Zeitung“, Albert Meyer. Daran schlossen sich Auftritte des Arbeiter Turnvereins und des Gesangsvereins Maibund an. In: Vorwärts.
Hiemke und Hähnchen wieder Gemeindevertreter
Die Sozialdemokraten Otto Hiemke und Herbert Hähnchen werden mit großem Erfolg wieder in die Gemeindevertretung Nowawes gewählt. In: Vorwärts.
sozialdemokratische Kandidaten für Nowawes und Neuendorf
Die Mitgliederversammlung des Sozialdemokratischen Wahlvereins stellt für die Gemeindewahlen in Nowawes den Gastwirt Otto Hiemke, den Weber Hermann Hähnchen, den Zimmerer Max Franke, den Schuhmacher Wilhelm Jappe und den Weber Otto Hammer, für Neuendorf den Kupferschmied Simon Dummernix, den Maler Wilhelm Schulz, den Buchdrucker Paul Fesser und den Anschläger Fritz Stirnemann auf. In: Vorwärts
SPD des Reichstagswahlkreises tagt in Nowawes
Die Generalversammlung des Sozialdemokratischen Zentralwahlvereins für Teltow-Beeskow-Storkow-Charlottenburg tagt bei Bernhardt in der Priesterstr. 31. Der Nowaweser Karl Gruhl wird als Revisor in den Vorstand gewählt. In: Vorwärts.
1903
Solidarität mit den Crimmitschauer Textilarbeitern
365,90 Mark spendet der Gewerkschaftskartell für die ausgesperrten Textilarbeiter in Crimmitschau. Alleine 52 Mark kommen von den Arbeitern der Lokfabrik. In: Vorwärts.
Gute Entwicklung des Konsumvereins
Alleine 1903 traten dem Verein 208 neue Mitglieder bei, so dass die Gesamtzahl jetzt 465 beträgt. Eine zweite Verkaufsstätte wurde eröffnete und eine 6%ige Dividende ausgeschüttet. In: Vorwärts.
Fritz Zubeil im Wahlkampf
Öffentliche Landtagswählerversammlung im Bernhardtschen Lokal mit dem Reichstagsabgeordneten Fritz Zubeil „Warum beteilgt sich die Sozialdemokratie an den diesjährigen preußischen Landtagswahlen?“ In: Vorwärts.
Otto Hoffmann auf SPD Parteitag
Die Nowaweser Sozialdemokraten werden durch ihren Gemeindevertreter Otto Hoffmann auf dem Parteitag in Dresden vertreten. In: Vorwärts.
Vorbereitung des Landtagswahlkampfes
Auf der Versammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins hält Dr. Max Alberty aus Charlottenburg ein Referat „Die Technik der Landtagswahlen“. In: Vorwärts.
Gewerkschaftskartell dominiert Ortskrankenkasse
Bei der Wahl der Delegierten zur Generalversammlung der Ortskrankenkasse erhielt die Liste des Gewerkschaftskartells 202 Stimmen und die Hirsch-Dunckerschen 77 Stimmen. In: Vorwärts.
70,2 % für SPD bei Reichstagswahl in Nowawes
Zur Reichstagswahl 1903 errang die SPD in Nowawes 70,2 % der abgegeben Stimmen. In der Stadt Potsdam hingegen 36,0 %. Aus: Landeshauptstadt Potsdam, 2/1998, Wahlen in der Stadt Potsdam seit 1809, S. 29
Paul Hirsch kurz vor der Reichstagswahl
Öffentliche Wählerversammlung kurz vor der Reichstagswahl im Bernhardtschen Lokal mit dem sozialdemokratischen Schriftsteller, Charlottenburger Stadtverordneten und späteren preußischen Ministerpräsidenten Paul Hirsch mit dem Referat „Ein ernstes Wort in letzter Stunde“. In: Vorwärts.
Fritz Zubeil auf Wahlversammlung
Auf einer Wahlversammlung im Bernhardtschen Lokal spricht Fritz Zubeil über „Die Sünden des vergangenen und die Aufgaben des kommenden Reichstages“. In: Vorwärts.
Unterstützung für Fritz Zubeil
Auf einer Wahlversammlung der Sozialdemokratie im Bernhardtschen Lokal, die von 400 Personen besucht wurde, warb Raphael Silberstein aus Rixdorf für eine Unterstützung der Reichstagskandidatur von Fritz Zubeil. In: Vorwärts.
Sozialdemokraten gegen Steuermittel für Kirchen
Karl Gruhl und Otto Hoffmann geben in der Gemeindevertretung bekannt, dass die Sozialdemokraten gegen den Haushalt stimmen werden, da dieser Ausgaben für Kirchenzwecke enthalte. In: Vorwärts.
Simon Katzenstein auf Volksversammlung
Im Lokal Bernhardt in der Priesterstr. 31 findet eine Volksversammlung mit Simon Katzenstein aus Berlin zum Thema „Die Bedeutung des 18. März für das Proletariat“ statt.
1902
“Konsumverein für Nowawes und Umgebung” gegründet
Der “Konsumverein für Nowawes und Umgebung” wurde gegründet und hat 160 Mitglieder. Seine Geschäftsstelle befindet sich beim Gastwirt Julius Jungnickel in der Wallstr. 62. In: Vorwärts,
Sieg für die Nowaweser SPD
In Nowawes gewinnt nunmehr die Sozialdemokratie alle 5 Gemeindesitze der 3. Abteilung. Neu gewählt sind der Buchdrucker Otto Hoffmann, der Maurer Wilhem Wagner und der Gastwirt Otto Hiemke. In Neuendorf geht man noch leer aus.
Wahlveranstaltung der SPD unmöglich gemacht
Eine geplante Wahlveranstaltung der Sozialdemokratie in Neuendorf kann nicht stattfinden, da der Gastwirt Blau („Deutsches Wirthaus“, Potsdamer Str. 9, heute Alt- Nowawes 15) seinen Saal nicht zur Verfügung stellt. In: Vorwärts.
102 Mitglieder im sozialdemokratischen Wahlverein
Dem sozialdemokratischen Wahlverein Nowawes-Neuendorf gehören nunmehr 102 Mitglieder an, darunter u.a. 24 Textilarbeiter, 17 Maurer, 11 Tischler, 11 Arbeiter, 9 Zimmerer, 7 Zigarrenmacher, 6 Buchdrucker, 4 Metallarbeiter, 3 Maler, 3 Barbiere, 3 Kupferschmiede. Man enscheidet sich, zur Kommunalwahl auch erstmalig im reaktionären Neuendorf anzutreten. In: Vorwärts.
1901
Karl Gruhl wegen Konfessionslosigkeit abgelehnt
Karl Gruhl wird in die Schuldeputation der Gemeinde gewählt, aber von der Regierung nicht bestätigt, da seine Kinder nicht getauft sind. In: Vorwärts.
Regierungsrat August Wichgraf verstirbt
Regierungsrat August Wichgraf verstirbt, er hatte sich besonders für die Linderung der sozialen Missstände in Nowawes eingesetzt; In: Potsdamer Daten des 20. Jahrhunderts, K. Baller, S. 9
Karl Gruhl und der neue Gemeindeetat
Auf der Generalversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins spricht Karl Gruhl zum Gemeindeetat. Weiterhin beschloss man, wie jedes Jahr eine Maifeier auszurichten. In: Vorwärts.
1900
Karl Gruhl und die Gemeinden um Berlin
Auf der zweite Konferenz der sozialdemokratischen Gemeindevertreter der Provinz Brandeburg lobt Karl Gruhl, dass es nunmehr nicht nur um Berlin sondern auch um die kleineren Gemeinden gehe. Dem Vorschlag des Weissensee Gerstenberger, man möge doch das arme Nowawes mit dem reichen Neuendorf zusammenlegen, entgegnete Gruhl, dass der Kreis dies ablehnen, da angeblich kein öffentliches Interesse vorliegen würde. In: Vorwärts