1945 Babelsberg: Auferstanden aus Ruinen…

Am 13. Mai um 19.00 Uhr laden wir in Kooperation mit dem AWO-Kulturhaus in die Lounge, Karl-Liebknecht-Str. 135 zu einem Vortrag über den schweren Neuanfang von Babelsberg nach der Befreiung am 24.4.1945 ein . Es wird berichtet, wie Sozialdemokraten und Kommunisten der „ersten Stunde“ über alte Gräben hinweg Wege gegen Hunger, ideologischer Verblendung und Wohnungsnot beschritten. Unter Aufsicht der sowjetischen Besatzer versuchte man sich an einem neuen, von Nazis gesäuberten Schulsystem. Die wenigen Männer standen vorne, aber ohne die vielen Frauen, wäre ein Neubeginn nicht möglich gewesen.

Radtour auf den Spuren der Befreier und des antifaschistischen Widerstandes in Nowawes/Babelsberg

Am 80. Jahrestag der Befreiung feiert Berlin – und Brandenburg muss arbeiten… Nicht nur für Berliner bietet die Berliner Helle Panke e.V. in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V., der Rosa-Luxemburg-Stiftung und den NaturFreunden Berlin.eine geführteDenkMalTour per Fahrrad an. Wir beginnen die Tour am 8. Mai um 14.00 Uhr mit dem Fahrrad am S-Bahnhof Griebnitzsee (östlicher Bahnhofsvorplatz zur Uni hin) und enden am S-Bahnhof Babelsberg. Neben Stätten des SS-Terrors und dem Ort der Bücherverbrennung folgen wir auch den Spuren der Befreier der Roten Armee, der deutschen Antifaschisten der „Ersten Stunde“, der Selbstbefreiung der Zwangsarbeiter und den steinernen Zeugen des antifaschisten Widersatandes in Nowawes/Babelsberg.

Die Fahrradtour dauert etwa 2 Stunden. Bitte bringt ein verkehrstüchtiges Fahrrad selbst mit. Tourenleiter: Uwe Klett, Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V.
Organisation: Frank Engster

Kosten: 5,00 Euro

www.helle-panke.de

80 Jahre Befreiung Babelsbergs vom Hitlerfaschismus

Am 24. April 1945 wurde Babelsberg von der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee weitgehend kampflos befreit, während in Potsdam noch Tage gekämpft wurde. Mit einer geführten Radtour begeben wir uns am 27. April um 14.00 Uhr auf die Spuren des Krieges, suchen authentische Orte auf und berichten über die Befreiung Babelsbergs von den Nationalsozialisten durch Rotarmisten, Zwangsarbeitern und deutschen Antifaschisten.

Die Teilnahme ist kostenfrei, Start und Ende ist das Rathaus Babelsberg (AWO-Kulturhaus) , Karl-Liebknecht-Str. 135.
Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V.

Gegen das Vergessen – den Opfern einen Namen wieder geben… Stolpersteinverlegung in Babelsberg

Am 11. Mai verlegt Gunter Demnig Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus im ehemaligen Nowawes (heute Babelsberg) auf Initiative der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. und des Rechercheprojektes des Fußballvereins Babelsberg 03.

Um 11.00 Uhr erinnern wir an die jüdisch-sozialdemokratische Familie von Carl und Hilde Landauer und ihre Kinder Ilse, Gertrud, Walter und Ernst in der Reuterstr. 16.

Ab 14.00 Uhr verlegt dann Gunter Demnig Stolpersteine für den jüdischen Arzt Martin Platau, seine Frau Ottilie und den Sohn Gerhard in der Rudolf-Breitscheid-Str. 27, für die jüdische Kaufmannsfamilie Chaim und Julie Maber in der Karl-Liebknechtstr. 119 und den kommunistischen Widerstandskämpfer Alber Klink in der Spindelstr. 7.

Um 17.00 Uhr laden wir dann im Beisein von Nachkommen der Familie Landauer ins AWO-Kulturhaus, Karl-Liebknecht-Str. 135 zu einem Vortrag „Die Familie Landauer aus der Reuterstraße – Karl, Hilde, Ilse, Gertud, Walter, Ernst … eine sozialdemokratische und jüdische Familie aus München, die in Nowawes eine Heimat und Freunde fand, der jedoch 1933 die Lebensgrundlage entzogen wird und so in die USA flüchten muss.“ Eintritt kostenlos, Spende für weitere Stolpersteinprojekte erbeten.

Die Landauer Schwestern Ilse und Gertrud mit ihrem jüngsten Bruder Ernst

Kein Weihnachtsmärchen: Suppenküchen – Hungerrevolten – antifaschistischer Widerstand

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. lädt ein zu einem Stadtspaziergang mit Uwe Klett (Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V.) auf den Spuren der Arbeiterinnen und Arbeiter des Roten Nowawes in den 20er und 30er Jahren ein.

Treffpunkt: 15.12.2024, 13.00 Uhr, AWO-Kulturhaus, Karl-Liebknecht-Str. 135, Potsdam-Babelsberg

Im Anschluss an den Stadtspaziergang besteht ab 15.00 Uhr die Möglichkeit, im Kulturhaus den DEFA-Dokumentarfilm aus dem Jahre 1985 „Geschichten aus dem Roten Nowawes“ zu sehen.

Nowaweser/Babelsberger Frauen im ArbeiterInnenwiderstand 1933 – 1945

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. hat dem Projekt „Potsdamer Frauen im Widerstand – eine Lichtinstallation“ von Stefanie Schuster und Jeanette Toussaint Informationen zu Frauen der Nowaweser/Babelsberger ArbeiterInnenbewegung zugearbeitet und Interviews zu ihren Lebensschicksalen gegeben. Vom 4.11. bis 8.12. ist die Lichtinstallation an der Außenwand der ehemaligen Gaststätte „Klosterkeller“ in der Potsdamer Friedrich-Ebert-Str. 94 zu erleben.

Vom 2. bis 8.12. wird die Nowaweser Kommunistin Elfriede Schneemann stellvertretend für die Frauen aus dem Roten Nowawes gewürdigt.

Hier eine Übersicht üder die von uns recherchierten Nowaweser/Babelsberger Frauen im ArbeiterInnenwiderstand 1933 – 1945. Für Hinweise an unsere E-Mail-Adresse zu den Genannten und weiteren Unbekanten sind wir dankbar.

Else Guggenbeger, geb. Kamischke, gesch. Graening (31.5.1912 Nowawes –

Tuchweberin, Stadtinspektorin, KPD, verteilte illegale KPD-Flugschriften

Helene Kamischke, geb. Meier (26.9.1886 Neuendorf –

KPD, vertrieb 1933 illegal Marken der Roten Hilfe zur Unterstützung von Familien, deren Männer in Haft waren

Hedwig Klau, geb. Miertsch (20.11.1899 Oranienbaum – 12.10.1968 Potsdam-Babelsberg)

versteckte zusammen mit ihrem Mann Reinhold Klau 1944 das jüdische Ehepaar Eylernburg in ihrer Laube im Moosgarten, das so überleben konnte

Wally Lehnert, geb. Müller, gesch. Vogel (2.9.1905 Nowawes – 30.12.1977 Potsdam)

Arbeiterin , KPD, versteckte nach 1933 die Fahne des ehemaligen Roten Frontkämferbundes, sammelte Geld für inhaftierte Antifaschisten, half zusammen mit ihrem Mann Alfred Lehnert sowjetischen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen, brachte einige von ihnen im Frühjahr illegal in ihrer Laube unter, beseitigte zusammen mit sowjetischen Zwangsarbeitern im April 1945 Barrieren am Bahnhof Drewitz, um den Einmarsch der Roten Armeee zu erleichtern

Erika Lövin „Putti“ (22.1.1911 Berlin – 4.9.2015 Göteborg)

(Bild Sammlung Uwe Klett)

Jungkommunistin, schrieb und verteilte illegale KPD-Flugschriften, Emigration in die CSR, später nach Schweden

Martha Ludwig, geb. Deinert, verw.. Koch (19.9.1908 Nowawes – 24.7.1992)

Angestellte, KPD, rettet als Mitarbeiterin des Standesamtes Babelsberg durch Urkundenfälschung das Leben ein Kindes einer sowjetischen Zwangsarbeiterin

Erna Möllmann, geb. Haseloff (17.4.1911 Drewitz – 25.6.1977 Potsdam)

Jungkommunistin, schrieb und verteilte illegale KPD-Flugschriften

Anna Müller, geb. Meier (2.7.1883 Neuendorf – 31.12.1972 Potsdam)

Fabrikarbeiterin, KPD, vor 1933 kommunistische Stadtverordnete, 1933 kurzzeitig von der SA verhaftet und im SA-Keller in der Havelstr. geschlagen

Luise „Lieschen“ Rudolph, geb. Schmalfeldt, verw. Klink, verw. Thoma (16.10.1888 Plau – 1.4.1957 Potsdam Babelsberg)

Köchin, KPD, Mutter des ermordeten Antifaschisten Albert Klink, in ihrer Wohnung in der Ludwigstr. (heute Spindelstr.) fanden geheime Treffen eines kommunistischen Widerstandskreises statt, sie fungierte als Verteilstelle für illegale kommunistische Flugschriften

Elfriede Schneemann, geb. Lehnert, verw. Seiffert (15.12.1897 Niemegk – 31.03.1982 Beelitz)

Fürsorgerin, KPD, übernahm illegale Kurierdienste für den Widerstand und unterstütze materiell Inhaftierte

Erna Schuster, geb. Kamischke (2.6.1909 Nowawes – 31.5.1990 Potsdam)

KPD, legte Blumen trotz Verbotes auf das Grab des von den Faschisten ermordeten Walter Klausch nieder, unterstütze untergetauchte Widerständler

Anna Siegeris, geb. Dürre (14.12.1891 Nowawes – 5.1.1969 Potasdam-Babelsberg)

Fabrikarbeiterin, KPD, im antifaschistischen Widerstand, Verhaftung und Gefängnis

Frieda „Friedel“ Springer, geb. Thomas (15.4.1894 Nowawes – 22.5.1979 Berlin-Buch)

SPD, Frau des Vorsitzenden des Nowaweser Arbeiterkultur- und Sportkartells, Fritz Springer, versteckte Waffen vor dem Zugriff der Gestapo und schützte so ihren Mann

Ruth Stier, geb. Klausch (19.4.1917 Frankfurt/Oder –

photographische Gehilfin, Schwester des von den Faschisten ermordeten Walter Klausch, Vertrieb illegaler kommunistischer Flugschriften, illegale Kurierdienste zwischen Nowawes und Berlin

DIE „KÜNZELMÄDCHEN“ – FRAUENPOWER AUS DEM ROTEN NOWAWES

Nur eine Handvoll Frauen wagten es, sich in der Weimarer Zeit in die Kommunalpolitik einzumischen. Neben Anna Müller und Anna Kamin waren dies insbesondere Gertrud, Elsa und Anni Künzelmann, die ihren Ehemännern gleich, aber mit „Kind und Kegel“ doppelt gefordert, als junge Sozialdemokratinnen ihre wenige Freizeit für eine besondere Sozialpolitik in Nowawes und der Arbeit mit Kindern widmeten. Über diese jungen Frauen berichtet am Donnerstag, den 12.9.2024 um 18.00 Uhr im AWO-Kulturhaus (altes Rathaus von Nowawes/Babelsberg), Karl-Liebknecht-Str. 135 Uwe Klett von der Geschichswerkstatt Rotes Nowawes e.V.

.

20. Juli 1944 – der unbekannte Arbeiterwiderstand in Babelsberg

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. lädt am 20.07.2024 per Fahrrad zu einer Spurensuche des Arbeiterwiderstandes in Potsdam-Babelsberg im Umfeld von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Henning von Tresckow ein. Treffpunkt: S-Bahnhof Griebnitzsee, Seeseite, 15.00 Uhr. Ziel: S-Bahnhof Babelsberg.

Hermann Maaß (1897 – 1944) Foto: Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Georg Spiegel (1895 – 1960) Foto: Sammlung Klett

1933 Stadt Nowawes: verfolgt, entrechtet, verfemt

Zu Beginn der “Böhmischen Tage“ in Babelsberg lädt die Geschichtswerkstatt am Freitag, dem 7.6. um 18.00 Uhr zur Einweihung der Gedenktafel, im Jahre 1933 verfolgter, entrechteter und verfemter KommunalpolitikerInnen der damaligen selbstständigen Stadt Nowawes (heute Potsdam-Babelsberg) ins Obergeschoss des historischen Rathauses Nowawes (heute AWO-Kulturhaus Babelsberg) in der Karl-Liebknecht-Straße 135 ein.

Die Tafel erinnert an all jene KommunalpolitikerInnen von Nowawes, die im Frühjahr 1933 von den Nationalsozialisten und ihren schwarz-weiß-roten Helfershelfern aus den Ämtern vertrieben wurden und jene, die sich trotz schon weitestgehend unfreier Wahlen im März 1933 mit aufrechtem Gang der Nowaweser Wahlbevölkerung stellten und die, obwohl gewählt, ihre kommunalpolitischen Mandate aberkannt wurden bzw. nach dem Verbot der Arbeitsparteien ihr Mandat nicht weiter ausüben konnten.

Nach Worten des Vorstandes des AWO-Bezirksverbandes Potsdam e.V. und der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. werden Nachkommen der mit der Tafel Gewürdigten diese enthüllen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt, beim Brandenburgischen Landeshauptarchiv, beim Potsdam-Museum, bei der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und beim Stadtarchiv Potsdam für die Unterstützung und bei den Fraktionen der SPD, der LINKEN, der aNDEREN und Potsdam.sozial.gerecht dafür, dass sie durch einen gemeinsamen Antrag den Weg bereitet haben, dass nach 91 Jahren am authentischen Ort am Eingang zum Saal der Stadtverordnetenversammlung Nowawes an diese mutigen KommunalpolitikerInnen erinnert werden kann.

Geschichtswerkstatt „ Rotes Nowawes“ e.V.

Eine Kooperation mit dem AWO Kulturhaus Babelsberg

Zur weiteren Erforschung der Lebenswege der Genannten bitten wir um Mithilfe, insbesondere zu

Ewald Messerschmidt

Georg Bombe

Anna Kamin

Wilhelm Killmey

Ernst Lüdicke

Ferdinand Pannicke

Paul Paulick

Paul Schultz

Hans Woike