Die Wanderausstellung „Der andere Fußball. 100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport“, konzipiert vom Verein „Paderborner Kreis – Arbeiterfußball“, wird vom 28.10. bis zum 15.11.2021 im Babelsberger AWO Kulturhaus Babelsberg zu sehen sein. Unter maßgeblicher Initiierung der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes wird diese Ausstellung in Kooperation mit dem SV Concordia Nowawes 06, dem Fanprojektes Babelsberg und dem SV Babelsberg 03 durch eigene lokale Beiträge ergänzt und betreut werden. Geplant sind neben der Erstellung eigener Aufsteller auch Sonderveranstaltungen rund um das Thema der Arbeiterbewegung und des Arbeitersports.
Der Arbeitersport, bzw. der Arbeiterfußball, erfreute sich größter Beliebtheit, nicht nur in Nowawes. Die Verbände Arbeiter-Turn- und Sportbund sowie Rotsport trugen eigene Meisterschaften aus und hatten sogar eigene Nationalmannschaften. Hunderte Arbeitersportvereine gab es im Großraum Berlin-Brandenburg. Der Beginn der Organisierung des kulturellen Lebens der Arbeiterschaft und mit ihm der Sport begann 1893 mit der Gründung des Arbeiter-Turnerbundes (ATB). Es war eine Reaktion auf den Ausschluss von Arbeitern, die in den erzkonservativen Sportvereinen keine Rolle spielten.
Während der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im Jahr 1900 entstand, konnte der Fußball erst um 1919, im mittlerweile umbenannten Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB), eine eigene Verbandssparte durchsetzen. Besonders die Kriegsrückkehrer brachten den Fußball als Sport in ihre Heimat mit und wollten diesen nun in ihren alten Turn- und Sportvereinen weiter praktizieren. Im industriell geprägten Roten Nowawes spielte die Organisierung des kulturellen und sportlichen Lebens eine große Rolle und drückte sich in den zahlreichen Vereinen, aber auch im Zusammenschluss des Arbeiter-Sport- und Kultur-Kartells Nowawes aus.