Geschichtswerkstatt für Frauennamen

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. setzt sich für Frauennamen aus der Arbeiter:innenbewegung für den Straßennamenpool in Potsdam ein und hat dazu im letzten Kulturausschuss der Landeshauptstadt Potsdam konkrete Vorstellungen an den Kulturausschuss und das Fachgremium Erinnerungskultur gemacht. Bereits in den zurückliegenden Monaten nahmen wir Kontakt zu den Mitinitiatoren auf, darunter der Volkssolidarität, Arbeiterwohlfahrt und Autonomes Frauenzentrum. Nun wollen wir mit konkreten Grünflächen und öffentlichen Plätzen den Frauen einen würdigen Ort der Erinnerung geben.

Die Initiative geht zurück auf einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2020, bei der wir Vorschläge von Personen unterbreitet haben, um im öffentlichen Raum von Babelsberg bedeutende Frauen der Nowaweser Arbeiter:innenbewegung und des gesellschaftlichen Miteinanders durch die Benennung von Straßen, Plätzen und Parks zu ehren. Da es derzeit kaum Möglichkeiten gibt, um Straßen zu benennen, trotz des Bekenntnisses der Landeshauptstadt Potsdam, die die Frauen in den Namenspool aufgenommen hat, gibt es nun einen neuen Vorstoß der Geschichtswerkstatt.

Bereits die Suche nach einem würdigen Platz für die Benennung nach Martha Ludwig hat aber gezeigt, wie schwierig es ist, geeignete Straßen oder Plätze für die neuen Namensgeberinnen zu finden. Die Orte sollten im Bereich des damaligen Nowawes liegen, allerdings entstehen in diesem Bereich in absehbarer Zeit kaum neue Straßen, die für eine Benennung zur Verfügung stehen. Vor diesem Hintergrund schlagen wir die Benennung kleinerer aber gut frequentierter öffentlicher Plätze und Orte nach den Nowaweser Frauen vor. Die Wirkung der Benennung soll dadurch verstärkt werden, dass an allen Orten neben dem obligatorischen Straßenschild eine zweiteilige Tafel aus robustem Material aufgestellt wird, die unter anderem die Biographie der jeweiligen Person darstellt und auf die anderen Frauen verweist.

Heute hat die lokale Tageszeitung Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) aus Potsdam auch das Thema Straßennamen und den Namenspool aufgegriffen. Darin heißt es im Artikel „Potsdams Straßennamenpool wird aufgeräumt“ bezugnehmend auf unsere Initiative: „Den jüngsten Zugang bekam diese Gruppe 2021 mit sechs in KPD oder SPD aktiven Arbeiterfrauen aus Nowawes und Babelsberg. Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes hat im jüngsten Kulturausschuss ein Konzept vorgestellt, nach dem sechs kleine Plätze in Babelsberg nach diesen Frauen benannt werden könnten.“ Wir sind auf das Ergebnis gespannt und untermauern unsere Idee nach mehr Namen von Frauen der Nowaweser Arbeiter:innenbewegung und des gesellschaftlichen Miteinanders.

Mit dem Martha-Ludwig-Platz gibt es bereits eine konkrete Umsetzung, zur Einweihung wird ein öffentlicher Festakt stattfinden. Darüber werden wir dann demnächst informieren.