Am vergangenen Mittwoch, den 06.12.23, fand im Kulturhaus Babelsberg eine Veranstaltung mit rund 40 interessierten Personen zu den lokalen biographischen Bezügen von Tamara Bunke in Potsdam-Babelsberg statt. Unter dem Titel „Tamara Bunke in Potsdam-Babelsberg“, befasste sich der Referent Christian Raschke vor allem mit den sozialen und politischen Bezugspunkten der beiden befreundeten Familien – Byl und Bunke, die letztendlich dazu führten, dass Tamara Bunke (geb. 19.11.1937 in Buenos Aires/Argentinien, gest. 31.08.1967 am Rio Grande/Bolivien) ihre erste Anlaufstation in Potsdam Babelsberg hatte. Im Herbst 1952 kommt Tamara Bunke mit ihrer Familie in die DDR und Tamara Bunke wird in der Wohnung der befreundeten Familie Byl in der Karl-Liebknecht-Straße aufgenommen.
Beide Familien kannten sich bereits aus politischen Zusammenhängen der Weimarer Republik und waren gemeinsam im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. Heinrich Byl aus Nowawes/Babelsberg und Erich Bunke aus Berlin, beide Lehrer und seit 1928 Mitglieder der KPD, agierten in der Widerstandsgruppe um Kurt Steffelbauer, in der kommunistische, sozialdemokratische und parteilose Lehrkräfte mitwirkten. Auch beide Frauen, Wally Byl und Nadja Bunke, waren Teil des antifaschistischen Widerstands. Wally Byl selbst kam gleichfalls aus einem politischen Umfeld und deren Vater bzw. Stiefvater von Heinrich Byl, Hans Ulrich, war als Drucker bei der Roten Fahne in Berlin und einer der Vorsitzenden der KPD in Nowawes.
Mit diesen Zusammenhängen im zeitgeschichtlichen Kontext setzte sich der Vortrag auseinander. Lokale Medien informierten bereits zuvor über die Ausstellung zu Tamara Bunke im Treffpunkt Freizeit und den Vortrag, der mit zahlreichen Bildern ergänzt wurde. Der Redakteur von der Tageszeitung „nd“, Andreas Fritsche, schrieb über die Veranstaltung einen umfangreichen Artikel, den wir hiermit ebenso veröffentlichen.
Artikel im nd: Sie kämpfte mit Che Guevara: Tamara Bunke in Babelsberg