Aus Anlass der Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold sowie des Roten Frontkämpferbunds (RFB) vor 100 Jahren laden die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e.V. und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. ein, sich mit diesen beiden Bewegungen der Arbeiter*innen-Bewegung genauer zu beschäftigen. Der Besuch der beiden Veranstaltungen ist kostenlos.
Am 19. Juni 2024 werden sich Dr. Hans-Rainer Sandvoß (Politologe, Historiker, von 1977 bis 2014 Mitarbeiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand) und Dr. Uwe Klett (Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes) detailliert dem Reichsbanner widmen. Nach den Morden an Matthias Erzberger und Walther Rathenau sowie dem Hitler-Putsch sammelten sich auch in Nowawes unter der Fahne der Republik ehemalige Kriegsteilnehmer und Republikverteidiger im Kampf gegen den Rechtsterror, aber auch gegen die nach Moskau ausgerichteten Kommunist*innen. Unterstützt von Gewerkschaften und Arbeiterkulturvereinen, angeführt von der Sozialdemokratie war das Reichsbanner auf den Straßen unübersehbar, aber letztendlich auch nicht in der Lage, die Kräfte gegen den aufkommenden Faschismus zu bündeln.
19.06.2024, 18:00 – 20:00 Uhr, AWO Kulturhaus Lounge

Am 26. Juni 2024 steht der Rote Frontkämpferbund im Zentrum des Vortrags von Dr. Uwe Klett (Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes). Nach dem Mord an den Jungkommunisten Fritz Weineck („Der kleine Trompeter“) in Halle 1924 sammelten sich auch in Nowawes v.a. junge Linke im Umfeld der KPD und gründeten eine Ortsgruppe des Roten Frontkämpferbundes. Gerichtet gegen die erzkonservativen Wehrverbände wie den „Stahlhelm“ wollte man öffentlich die „Rote Macht des Proletariats nach sowjetischem Vorbild“ verkörpern. Das reichsweite Verbot des RFB 1929 (wobei die SA legal blieb) führte zu einer verschärften Auseinandersetzung zwischen KPD und SPD, wodurch der Aufstieg der Nazis begünstigt wurde.
26.06.2024, 18:00 – 20:00 Uhr, AWO Kulturhaus Lounge
